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Wer Mitglied einer Genossenschaftsbank ist, hat Bankgeschäftsanteile bzw. Genossenschaftsanteile. Diese ermöglichen dem Kunden ein gewisses Mitbestimmungsrecht bei den Hauptversammlungen. Zusätzlich erhält er eine Dividende, vergleichbar mit Ertragszinsen, jedoch oft zu einem besseren Prozentsatz.

Wie kann ich meine Geschäftsanteile kündigen?

Es gibt zwei Arten:

• Die ordentliche Kündigung, bei welcher die Kündigungsfrist eingehalten werden muss
• und die außerordentliche Kündigung bei welcher wenn ein ausreichender Grund vorliegt der Vertrag vorzeitig beendet werden kann.

Kündigungsfrist bei einer ordentliche Kündigung Bei einer ordentlichen Kündigung, erfolgt die Kündigung der Bankgeschäftsanteile immer unter Berücksichtigung einer Kündigungsfrist, wobei in der Regel immer zum Ende eines Geschäftsjahres gekündigt werden muss.

Die Kündigungsfrist beträgt oft drei Monate, kann aber auch eine längere Kündigungsfrist in der Satzung der Bank festgelegt werden.

Beispiel: Kündigung am 01.03. zum 31.12., da das Geschäftsjahr am 31. Dezember endet. Bei einer Kündigung am 01.03. zum Ende des Geschäftsjahres am 31.05. ist die Kündigungsfrist von drei Monaten nicht gewahrt.

Hinweis: Das Geschäftsjahr endet nicht immer zum Jahresende, daher sollte sicherheitshalber in den AGB und im Vertrag nachgeschaut werden wann das Ende ist.

Diese Kündigungsfrist darf jedoch höchstens fünf Jahre, bei Genossenschaften in Ausnahmefällen (wenn alle Mitglieder nach §14 BGB als Unternehmer gelten) zehn Jahre betragen (s. §65 Abs. 2 GenG).

Fristlose außerordentliche Kündigung Je nach Bank können die Anteile, aus einem wichtigen Grund, vorzeitig zurück geben werden.

• So ist oftmals aus Kulanz eine außerordentliche Kündigung möglich wenn es aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht zuzumuten ist, die Kündigungsfrist zu wahren.
• Oder wenn in der Satzung festgeschrieben ist, dass die Mitgliedschaft an den Wohnsitz gebunden ist und der Kunde diesen nach außerhalb des festgelegten Bezirks verlegt (§65 Abs.3 u. 4).
• Wenn wesentliche Bedingungen der Mitgliedschaft geändert werden kann meist mit einer Kündigungsfrist von einem Monat. gekündigt werden. Diese spezielle Kündigungsfrist beginnt entweder mit dem Zeitpunkt der Beschlussfassung auf der Vertreterversammlung oder ab Kenntnis der neuen Beschlüsse bzw. Änderung der Satzung.
  
  Ab Beschlussfassung
  
  Das Mitglied war auf Generalversammlung anwesend und hat schriftlich Widerspruch eingereicht bzw. die Annahme der Niederschrift wurde verweigert.
  
  Ab Kenntnis der Beschlüsse
  
  Die Teilnahme an der Versammlung wurde verweigert, bzw. die Einberufung oder die Beschlussfassung wurden nicht ordnungsgemäß durchgeführt.
  
  Änderungen der Satzung, die eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen sind (nach §67a):
  
  
  • Änderung des Gegenstandes des Unternehmens (Bsp. in eine GmbH)
  • Erhöhung des Geschäftsanteils
  • Pflichtbeteiligung mit mehreren Geschäftsanteilen bzw. deren Erhöhung
  • Leistung von Nachschüssen durch Mitglieder bzw. deren Erhöhung
  • Verlängerung der Kündigungsfrist auf mehr als zwei Jahre
  • Erhöhung des Mindestkapital bzw. Einführung eines Mindestkapitals
  • Verringerung des Anspruchs auf Auszahlung des Geschäftsguthabens ausgeschiedener Mitglieder - Auseinandersetzungsgeld
  • Möglichkeit der Aufnahme investierender Mitglieder (dürfen andere Mitglieder nicht überstimmen)

Wichtig: Wenn außerordentlich gekündigt wird sollte der Grund im Kündigungsschreiben angeben werden.

Folgen einer Kündigung Die Auszahlung des Geschäftsguthabens erfolgt in der Regel erst 6 Monate nach Ende des Geschäftsjahres. Auch wird die Dividende meist nicht Anteilig bezahlt, dass heißt es wird keine Dividende für den Zeitraum bis zur Kündigung gezahlt, wenn der Zeitraum bis zur Beendigung weniger als ein Geschäftsjahr beträgt.

Alternativen zur einer Kündigung und eine Möglichkeit schneller an das Geld zu kommen Bei einigen Banken (z.B. bei der Sparda-Bank) erlaubt die Satzung eine Übertragung der Geschäfts- bzw. Genossenschaftsanteile an eine andere Person.

Es kann sich also lohnen bei der Bank nachzufragen ob eine Übertragung möglich ist. Sofern jemand gefunden werden kann der die Anteile übernimmt. Mit einer Übernahme bekommt der neue Inhaber ja auch Vorteile wie z.B. die zukünftige Dividene. Was sollte das Kündigungschreiben enthalten? Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. In dem Kündigungsschreiben sollte der Kündigungstermin genannt sein.

Das Kündigungsschreiben sollte folgende Punkte beinhalten:

• Name und Anschrift
• Name und Anschrift der Bank
• Aktuelles Datum und Ort
• Kontonummer des Geschäftsguthabenkontos oder die Vertragsnummer
• Eine Erklärung, dass gekündigt wird und bei einer fristlosen außerordentlichen Kündigung eine Angabe des Kündigungsgrunde
• Die Angabe zu wann gekündigt wird oder die Formulierung „...zum nächstmöglichen Zeitpunkt."
• Ggf. die Anzahl der Anteile, die gekündigt werden sollen
• Gegenkontoverbindung (IBAN+BIC) für die Überweisung des Guthabens
• Handschriftliche Unterschrift

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