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Eine Wohnmobil- oder Wohnwagenversicherung ist eine sogenannte Sachversicherung und unterliegt unter Anderem dem Versicherungsvertragsgesetz (VVG).

Im Nachfolgenden wird genauer erklärt wie und wann eine Wohnmobil- oder Wohnwagenversicherung wieder gekündigt werden kann und was dabei beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist Die Kündigungsfrist der Versicherung wird immer rückwärts zum Laufzeitende gezählt und beträgt 1 Monat. Das Laufzeitende ist in den meisten Fällen das Jahresende es gibt jedoch auch Verträge die innerhalb des Jahres enden, bei diesen muss von dem im Vertrag genannten Termin 1 Monat rückwärts gezählt werden.

Endet die Vertragslaufzeit am Jahresende, dann müsste das Kündigungsschreiben spätestens am 30ten November, des Jahres, beim Versicherungsunternehmen ankommen.

Um das genaue Laufzeitende des eigenen Vertrages zu überprüfen kann zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, welcher sich üblicherweise auf dem Versicherungsschein findet, die dort angegebene Vertragslaufzeit hinzuaddiert werden. Alternativ kann auch einfach so frühzeitig gekündigt werden, dass die Frist in jedem Fall eingehalten wird.

d Erfolgt keine rechtzeitige Kündigung verlängert sich der Versicherungsvertrag im Regelfall um ein weiteres Jahr.

Wichtig: Die Kündigung muss vor der Frist angekommen sein, der Poststempel zählt also nicht.

Widerruf bei neueren Verträgen Der Abschluss einer Wohnmobilversicherung kann, auf Grund des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG), innerhalb der ersten 14 Tage widerrufen werden. Dabei muss kein Grund genannt werden.

Tipp: Solle es nachweislich zu einer fehlerhaften Beratung des Kunden gekommen sein, kann der Versicherungsvertrag noch deutlich länger widerrufen werden. So auch bei einem Verschweigen wesentlicher Informationen seitens der Versicherung. Gleiches trifft auch zu, falls dem Versicherungsnehmer (Kunde) nicht alle gesetzlich vorgeschriebenen Unterlagen ausgehändigt wurden.

Es reicht dabei im Gegensatz zum Kündigungsschreiben aus, dass das Schreiben rechtzeitig das heißt spätestens am letzten Tag der 14-tägigen Widerrufsfrist abgeschickt wird.

Durch ein Widerruf gilt der Versicherungsvertrag als nicht abgeschlossen und bereits gezahlte Prämien müssen dem Kunde erstattet werden.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Eine fristlose Kündigung der Wohnwagenversicherung ist nur dann zulässig, wenn ein ausreichend-wichtiger Grund eine weitere Fortsetzung des Vertrages für einen der Vertragspartner unzumutbar macht oder falls ein Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann. Bei einer solchen vorzeitigen Kündigung ist immer der Grund mit anzugeben.

Typische Gründe für eine vorzeitige Beendigung der Wohnmobil- oder Wohnwagenversicherung:

• Im Falle einer wesentlichen Beitragserhöhung, meist sind 3% oder mehr ausreichend, kann innerhalb von 1 Monat, gezählt ab Bekanntgabe der Erhöhung, außerordentlich zum Änderungsdatum gekündigt werden.
• Bei einem Schadensfall zum Beispiel einem Unfall kann auf Grund von §92 VVG fristlos gekündigt werden, sofern der Schaden zumindest dem Grunde nach mitversichert war, also oft auch wenn die Versicherung nicht zahlt.
  
  Wichtig: Das Kündigungsschreiben muss dabei spätestens einen Monats nach Abschluss der Verhandlungen vorliegen.
  
  Hinweis: Je nach Sachlage kann es in diesem Fall dennoch sein, dass die Versicherungsprämie bis zum Jahresende weitergezahlt werden muss.
• Wenn das Wohnmobil verkauft oder Verschrottet wird ist das versicherte Objekt nicht mehr vorhanden und es kann vorzeitig gekündigt werden.
  
  Als Nachweis ist die Abmeldebescheinigung und gegebenenfalls auch der Kaufvertrag bei der Versicherung (in Kopie) vorzulegen.
• Falls sich die Versicherungsbedingungen nachteilig ändern kann innerhalb von einem Monat ab Bekanntgabe der Änderungen außerordentlich zum Änderungstermin gekündigt werden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Bei einer Kündigung der Wohnwagen oder Wohnmobilversicherung sollten zumindest folgenden Angaben gemacht werden:

• Die aktuelle eigene Anschrift und der vollständige Name.
• Der Name und die Anschrift des Versicherungsunternehmens.
• Es muss eindeutig erkennbar sein, dass gekündigt wird und um welche Versicherung es sich handelt.
• Am besten ist auch die Versicherungs- oder Policennummer zu nennen.
• Weiterhin ist im Schreiben der gewünschte Beendigungstermin zu nennen. Alternativ kann auch die Formulierung "zum nächstmöglichen Termin" genutzt werden, durch welche das Versicherungsunternehmen gebeten wird den Termin zu berechnen.
• Bei einer vorzeitigen Kündigung ist auch der Kündigungsgrund zu nennen und vorhandene Nachweise sollten in Kopie beiliegen.
• Das Schreiben sollte am besten auch mit einer eigenhändigen handschriftlichen Unterschrift versehen werden.
• Darüber hinaus kann eine Löschung der personenbezogenen Daten gefordert werden. Dies ist auch hilfreich um Rückwerbeversuche zu verhindern.
• Ferner sollte im Kündigungsschreiben um eine schriftliche Bestätigung der Kündigung gebeten werden.

Wichtig: Das Schreiben muss selbstverständlich pünktlich und zwar noch vor der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist beim Versicherungsunternehmen ankommen.

Um ein Nachweis über den Versand zu haben kann es sinnvoll sein das Schreiben als Einschreiben-Rückschein zu verschicken. Wird stattdessen per Fax gekündigt, so sollte der Sendebericht unbedingt als Beleg aufbewahrt werden.

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