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Kündigung bei einer Sterbekasse
Auf Grund ihrer Einstufung als kleine Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, welche nur wenige Versicherungsarten und auch nur örtlich begrenzt Verträge anbieten, gelten für Sterbekassen und die von diesen angebotenen Versicherungsverträge teilweise andere gesetzliche Bestimmungen als für normale Lebensversicherungen (siehe auch §210 und §211 VVG).
Die Versicherungen der Sterbekassen unterliegen jedoch dem deutschen Versicherungsaufsichtsrecht und werden von den jeweiligen Landesaufsichtsbehörde reguliert. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht nur 35 größere Sterbekassen.
Das Sterbegeld ist dabei die wesentlichste Versicherungsleistung und wird nur im Todesfall ausgezahlt und kann zur Deckung der Kosten für die Beerdigung verwendet werden. Bei einer Sterbegeldversicherung handelt es sich um eine spezielle Form der Lebensversicherung, die sich von anderen Versicherungsverträgen durch eine niedrige, rechtlich begrenzte Versicherungssumme unterscheidet.
In diesem Artikel wird erläutert wie und wann eine Sterbekasse gekündigt werden kann, sowie welche Fristen und Formalitäten es bei einer Kündigung zu beachten gilt.
Kündigungsfrist Bei Sterbekassen ist es üblich, dass die Kündigungsfrist zwischen 4 Wochen und 3 Monaten liegt, gezählt zum Ende jeder Zahlperiode, zum Beispiel zum Ende des Monats oder des Jahres.
Es kann allerdings auch eine Mindestlaufzeit von maximal 3 Jahren vereinbart worden sein. Falls noch längere Laufzeiten festgeschrieben worden sind kann dennoch zum Ende des dritten Jahres und danach jährlich gekündigt werden.
Diese Kündigungsfrist und der Abrechnungszeitraum sind entweder in der Satzung der Sterbekasse oder im Versicherungsschein und den allgemeinen Versicherungsbedingungen niedergeschrieben.
Falls die Sterbekasse als Verein organisiert ist und auch eine Mitgliedschaft abgeschlossen wurde muss in der Vereinssatzung nachgeprüft werden ob abweichende Regelungen eingehalten werden müssen.
Wenn die Versicherung bei der Sterbekasse nicht oder nicht rechtzeitig gekündigt wird, verlängert sie sich automatisch um eine weitere Zahlperiode.
Wichtig: Eine mögliche Erstattung oder die Auszahlung eines Rückkaufwertes hängt im Regelfall von der Satzung der Sterbekasse und dem unterschrieben Versicherungsvertrag ab.
Eine Besonderheit bei Sterbekassen ist, dass die einzuzahlende Zeit begrenzt ist, meist bis zum Ende des 65ten Lebensjahrs, daher ist es in manchen Fällen günstiger bis zum Ende zu zahlen, da dann im Todesfall die gesamte Summe ausgezahlt wird.
Tipp: Bei manchen Sterbekassen kann eine zeitweise Aussetzung der Beitragszahlungen beantragt werden, wenn ein ausreichender Grund vorliegt.
Wichtig: Die Kündigung ist erst wirksam wenn sie bei der Sterbekasse angekommen ist. Um die Kündigungsfrist einzuhalten muss das Schreiben noch vor der Kündigungsfrist ankommen.
Widerruf bei neueren Verträgen Eine Versicherung bei einer Sterbekasse kann, gemäß §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG), innerhalb von 30 Tagen (Frist für Lebensversicherungen) nach Erhalt des Vertrages widerrufen werden.
Sonderfall: In der Satzung von als Verein organisierten Sterbekassen kann für die Mitglieder abweichendes vereinbart sein, beziehungsweise für die Vereinsmitgliedschaft das Widerrufsrecht ausgeschlossen sein.
Wichtig: Die Widerrufsfrist beginnt erst dann zu laufen, wenn die Sterbekasse den Kunden ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht informiert und ihm alle vorgeschriebenen Unterlagen ausgehändigt hat. Wenn dies nicht oder nicht richtig erfolgt ist, kann der Widerruf noch bis zu einem Jahr und zwölf Monaten nach Abschluss des Vertrags erfolgen.
Um rechtzeitig zu sein, muss das Widerrufsschreiben spätestens am letzten Tag der 30-tägigen Frist verschickt werden.
Falls es zu einem Rechtsstreit kommt ist es wichtig, dass nachgewiesen werden kann, dass das Schreiben der Sterbekasse rechtzeitig zugestellt wurde. Daher ist es ratsam, das Widerrufsschreiben auf einem sicheren Weg, mit Nachweis, zu versenden, zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein oder Fax mit Sendebestätigung.
»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben
Außerordentliche bis fristlose Kündigung Die Versicherung bei einer Sterbekasse kann unter bestimmten Umständen auch vorzeitig beendet werden, zum Beispiel bei einer Vertragsverletzung oder einem ausreichend-wichtigen Grund (siehe §314 BGB und VVG). Sowie durch Nutzung eines im Vertrag vereinbarten Sonderkündigungsrechtes.
Wenn die Sterbekasse vorzeitig beendet wird, ist im Schreiben der Grund zu nennen. Sollten Nachweise vorhanden sein, ist es sinnvoll, diese in Kopie beizulegen.
Typische Kündigungsgründe bei Sterbekassen:
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Bei einer Prämienerhöhung ist der Kunde berechtigt die Versicherung, innerhalb von einem Monat, außerordentlich zu kündigen. Diese Kündigungsmöglichkeit ist in §40 Absatz 1 VVG geregelt.
Das Versicherungsunternehmen ist verpflichtet, den Kunden mindestens einen Monat vorher über die Erhöhung zu informieren.
Die einmonatige Frist beginnt zu laufen, wenn der Kunde über die Erhöhung informiert wird. Es ist nicht notwendig, das die Informationen vom Kunden gelesen werden. Der frühestmögliche Beendigungstermin ist der Änderungstermin.
Sollte zusätzlich zu einer Versicherung eine Vereinsmitgliedschaft abgeschlossen worden sein so muss diese je nach der Vereinssatzung zusätzlich ordentlich gekündigt werden. -
Der Kunde hat die Möglichkeit, die Versicherung vorzeitig zu kündigen, wenn die Versicherungsleistung reduziert wird, aber die Höhe der zuzahlenden Prämie unverändert bleibt.
Gemäß §40 Abs. 2 VVG ist der Versicherungsnehmer in einem solchen Fall berechtigt, die Versicherung innerhalb eines Monats ab dem Zeitpunkt, an dem er von der bevorstehenden Änderung der Leistungen Kenntnis erhalten hat, außerordentlich zum Änderungstermin zu kündigen. -
Falls der Versicherungsbeitrag aufgrund einer Gefahrerhöhung erhöht wurde kommt es darauf an ob die Erhöhung mehr als 10% beträgt, denn nur dann ist eine außerordentliche Kündigung, zum Änderungstermin, zulässig (siehe $23 bis §25 VVG).
Auch hier gilt, ab dem Erhalt von Informationen über die Änderungen, eine Frist von einem Monat innerhalb welcher außerordentlich gekündigt werden kann. -
Im Todesfall wird, von der Sterbekasse, die vereinbarte Versicherungssumme und gegebenenfalls noch für anfallende Kosten wie Bestattungs- und Beerdigungskosten gezahlt.
Eine Kündigung ist in diesem Fall also nicht erforderlich, da die Versicherungspolice mit dem Tod des Versicherungsnehmers endet.
Andere Versicherungsfälle gibt es bei dieser Versicherungsart nicht und damit auch keine weiteren Möglichkeiten wegen einem Versicherungsfall vorzeitig zu kündigen - Zahlt der Versicherungsnehmer (=Kunde) die Beiträge, auch nach einer schriftlichen Mahnung, nicht kann die Sterbekasse nach Ablauf der Zahlungsfrist (mindestens 1 Monat) ausschließen.
Nachteile bei einer Kündigung und Alternativen Bei einer Kündigung wird in der Regel die eingezahlte Prämie abzüglich zahlreicher Gebühren, ausgezahlt (oft auch als Rückkaufswert bezeichnet). Daher kann eine vorzeitige Kündigung der Sterbekasse, besonders in den ersten Beitragsjahren, einen hohen Verlust bedeuten.
In vielen Fällen ist günstiger die Versicherung zu behalten und, sofern bei der eigenen Sterbekasse möglich, eine zeitweise Beitragsfreistellung zu beantragen. In der Regel ist die Freistellung jedoch nur zeitlich begrenzt möglich.
Vorteil: Die eingezahlten Beiträge, durch eine solche Ruhephase, nicht verloren, sondern es wird nur die Auszahlungssumme niedriger oder es muss länger eingezahlt werden. Außerdem kann der Kunde falls die Versicherung Überschüsse macht später dennoch davon profitieren.
Inhalt, Form und Versand der Kündigung Die Kündigung muss in schriftlicher Form an die Sterbekasse geschickt werden und sollten mindestens folgende Punkte enthalten sein:
- Aktuelles ist Datum und Ort
- Name und Anschrift des Kunden und der Sterbekasse
- Es muss eindeutig erkennbar sein, dass bei der Sterbekasse gekündigt wird.
- Um unnötige Rückfragen und Zuordnungsprobleme zu vermeiden sollte auch die Mitglieds- oder Versicherungsnummer enthalten sein.
- Entweder wird der Beendigungstermin angegeben oder die Sterbekasse wird gebeten den nächstmöglichen Termin zu berechnen, zum Beispiel mit der Formulierung "zum nächstmöglichen Termin".
- Nur bei einer außerordentlichen Kündigung ist der Kündigungsgrund zu nennen.
- Sinnvoll ist es auch die Bankverbindung für die Auszahlung anzugeben.
- Ferner kann die Löschung der personenbezogenen Daten gefordert werden. Dadurch werden in der Regel auch zukünftige Rückwerbeversuche vermieden.
- Zusätzlich macht es Sinn um eine schriftliche Kündigungsbestätigung zu bitten.
- Sollte es sich um eine Versicherung für Eheleute handelt, müssen beide Partner genannt werden und sollten am besten auch unterschreiben.
- Sollte die Versicherung, bei der Sterbekasse, vor dem 30ten September 2016 abgeschlossen worden sein muss die Kündigung handschriftlich und eigenhändig unterschrieben werden und das Schreiben per Post als Einschreiben-Rückschein verschickt werden.
Das Kündigungsschreiben sollte direkt an die Sterbekasse geschickt werden. Der Versand, der Kündigung, sollte ,Aufgrund der besseren Beweisbarkeit im Streitfall, auf einem sicheren Wege erfolgen zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein oder Fax mit Sendebericht (Nur Fax wenn der Vertrag nach dem 30ten September 2016 abgeschlossen wurde).
Kündigung Sterbekasse Muster
»Einfach mit dem Generator, für die Kündigung bei der Sterbekasse, ein Schreiben erstellen...
Kündigungsschreiben herunterladen:
Kündigungsschreiben Sterbekasse Muster:
Musterstadt, den 08.08.20XX | |
Sterbekasse Strasse + Nr. Plz. + Ort |
Maria Mustermann Mustergasse 3 21000 Musterstadt |
Kündigung bei der SterbekasseSehr geehrte Damen und Herren, hiermit kündige ich die meine Versicherung/Mitgliedschaft bei der Sterbekasse NAMEDERKASSE zum XX.XX.20XX (Oder: nächstmöglichen Termin). ( Oder: Auf Grund der von Ihnen angekündigten Prämienerhöhung / Leistungsänderung, kündige ich hiermit meine Versicherung/Mitgliedschaft bei der Sterbekasse NAMEDERKASSE außerordentlich zum Änderungstermin. Hilfsweise kündige ich den Vertrag zum nächstmöglichen Termin. ) Die Versicherungsnummer lautet: SK1234567. Bitte überweisen Sie den Rückkaufwert auf folgendes Konto: Kontoinhaber: Vorname Nachname IBAN: DEXXXXXXXXXXXXX BIC: XXXXXXXX Darüber hinaus fordere ich Sie hiermit auf auf alle, über mich gespeicherten, personenbezogenen Daten zu löschen und mich wie nach der DSGVO gesetzlich vorgeschrieben, schriftlich über den Abschluss der Löschung zu unterrichten. Bitte stellen Sie mir auch eine schriftliche Kündigungsbestätigung mit Angabe des Beendigungstermins aus. Mit freundlichen Grüßen Maria Mustermann Maria Mustermann |
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