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Gleitschirm- oder Segelflieger haben in den meisten Fällen eine Flugsportversicherung abgeschlossen. Dabei kann es sich um verschiedene Arten von Versicherungen handeln.

Typische weitere Versicherungen für Flugsportler sind zum Beispiel Unfallversicherungen für Piloten, Berufsunfähigkeitsversicherungen für Gleitschirmpiloten, Auslands-Reise-Krankenversicherungen oder auch Risiko-Lebensversicherungen. Auch Geräte-Halterhaftpflichtversicherungen, die bei Unfällen die Bergungskosten und ähnliches übernehmen, sind unter Flugsportlern beliebt.

Für den Fall, dass mit dem Flugsport aufgehört wird oder ein Versicherungsangebot eines anderen Anbieters mit besseren Konditionen gefunden wurde hier eine Erklärung wie und wann eine Flugsportversicherung gekündigt werden kann und welche Aspekte dabei beachtet werden sollten.

Wichtig für eine Kündigung zu wissen ist, dass es zwei verschiedene Arten von Kündigungen gibt, die außerordentliche und die ordentliche Kündigung. In der Regel wird eine Flugsportversicherung ordentlich , das heißt zum normalen Beendigungstermins und unter Einhaltung der Kündigungsfrist beendet.

Kündigungsfrist Die Kündigungsfrist der Flugsportversicherung hängt vom jeweiligen Vertrag ab und findet sich sich in der Regel auf dem Versicherungsschein oder in den allgemein Versicherungsbedingungen (AVB).

Maximal beträgt diese Frist drei Monate zum Ende der Vertragslaufzeit (siehe auch §11 Abs. 3 Versicherungsvertragsgesetz). Die Kündigungsfrist wird dabei immer rückwärts vom Ende der Laufzeit berechnet.

Die Erstlaufzeit kann dabei bis zu drei Jahre betragen. Eine anschließende automatische Verlängerung, maximal ein weiteres Jahr.

Hinweis: Sollte abweichend ein Vertrag von mehr als 3 Jahren vereinbart worden sein, so kann dieser dennoch zum ende des dritten Jahres gekündigt werden und danach jährlich.

Wichtig: Um rechtzeitig zu sein, muss das Kündigungsschreiben noch vor der vereinbarten Kündigungsfrist, an einem Werktag, beim Versicherungsunternehmen ankommen, ansonsten verlängert sich die Versicherung um eine weitere Laufzeit, in der Regel 1 Jahr.

Widerruf bei neueren Verträgen Wurde die Flugsportversicherung gerade erst abgeschlossen, so kann vom Widerrufsrecht verbrauch gemacht werden und zwar kann innerhalb der ersten 14 Tage, gezählt ab dem Vertragsabschluss und dem Erhalt aller vorgeschriebenen Unterlagen ein Widerruf ausgesprochen werden (siehe §8 VVG).

Es reicht dabei, wenn der Widerruf am letzten Tag dieser Frist abgeschickt wird, solange das Schreiben auch ankommt.

Hinweis: Sollte das Versicherungsunternehmen dem Kunden keine oder nur unzureichende Unterlagen ausgehändigt hat beginnt die Frist nicht zu laufen und die Versicherung kann oft noch viel später widerrufen werden.

Das Kündigungsschreiben muss keinen Grund enthalten.

Wichtig: Falls es zu einem Streitfall kommt, muss der Kunde jedoch nachweisen können, dass das Schreiben rechtzeitig abgeschickt wurde und beim Versicherungsunternehmen angekommen ist. Daher sollte es auf einem möglichst sicheren Wege verschickt werden, zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Von einer außerordentlichen Kündigung spricht man insofern, wenn die Kündigung vor Ablauf der Mindestlaufzeit des Vertrages geschieht. Eine außerordentliche Kündigung ist laut §314 BGB nur möglich, wenn besondere Umstände vorliegen und diese so gravierend sind, dass eine weitere Vertragsfortführung nicht zumutbar ist. Wenn dabei keinerlei Frist einzuhalten ist wird diese Kündigungsform auch als fristlose Kündigung bezeichnet.

Darüber hinaus kann im Versicherungsvertrag oder den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) auch ein Sonderkündigungsrecht für besondere Fälle vereinbart worden sein.

Gründe für ein solche vorzeitige Kündigung können unter anderem Folgende sein:

• Die Erhöhung von Beiträgen wird dem Kunde einen Monat im Voraus mitgeteilt, und dieser kann anschließend zum Änderungstermin außerordentlich kündigen (siehe auch §40 VVG).
  
  Ausnahme: sollte die Erhöhung weniger als 5 Prozent betragen, so ist es wahrscheinlich, dass eine außerordentliche Kündigung abgelehnt wird. Gleiches gilt auch, sofern gesetzliche Änderungen eine Erhöhung erforderlich machen.
• Der Kunde oder auch das Versicherungsunternehmen kann bei einem Schadensfall eine außerordentliche Kündigung innerhalb von einem Monat nach der Regulierung des Schadens aussprechen.
  
  Der Vertrag kann dabei mit sofortiger Wirkung oder erst zum Ende des laufenden Versicherungsjahres beendet werden (siehe §92 VVG).
• Falls auf Grund einer chronischen Erkrankung der Flugsport nicht mehr ausgeübt werden kann ist ebenfalls eine außerordentliche Kündigung möglich. Als Nachweis ist dabei eine Kopie des ärztlichen Attests beizufügen.
• Falls mit der Versicherung ein bestimmtes Fluggerät versichert wird so kann die Versicherung bei einem Verkauf oder Verlust gekündigt werden. In manchen Fällen geht die Versicherung jedoch auch auf den neuen Besitzer über und dieser hat anschließend ein Sonderkündigungsrecht.
  
  Das Versicherungsunternehmen sollte unbedingt über den Verkauf, Verlust oder auch Diebstahl informiert werden. Als Nachweis ist eine Kopie des Kaufvertrags, beziehungsweise bei einem Verlust oder Diebstahl ein Polizeibericht, beizufügen.
  
  »Übernahme der Versicherung beim Kauf oder Verkauf von Gegenständen und Kündigungsmöglichkeiten und Rechte
• Wenn der Versicherte verstorben ist sollte, um Komplikationen zu vermeiden, das Versicherungsunternehmen umgehend über den Tod informiert werden und als Nachweis sei eine Kopie des Sterbeurkunde beigefügt werden.
• Im eigenen Vertrag und den allgemeinen Versicherungsbedingungen des Versicherungsunternehmen können noch weitere Sonderkündigungsrechte vereinbart sein, daher kann es Sinn machen dort nachzuprüfen ob eine, für den eigenen Fall zutreffende Regelungen, festgelegt wurde.

Wichtig: Bei einer vorzeitigen Beendigung der Flugsportversicherung ist im Kündigungsschreiben der Kündigungsgrund zu nennen. Ferner sollten vorhandene Nachweise, in Kopie, beigelegt werden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Damit die Kündigung für die Flugsportversicherung auch akzeptiert wird, ist es essenziell, dass ein Kündigungsschreiben in entsprechender Form und mit allen erforderlichen Angaben enthält.

Im Kündigungsschreiben für die Flugsportversicherung sollten folgende Punkte enthalten sein:

• Ort und aktuelles Datum
• Name und Anschrift des Versicherungsunternehmens und des Versicherungsnehmers
• Es muss eindeutig ausgedrückt werden, dass die Versicherung gekündigt wird.
• Darüber hinaus ist ein Beendigungstermin anzugeben. Es reicht jedoch auch die Formulierung "ordentlich zum nächstmöglichen Termin", dann berechnet das Versicherungsunternehmen den Termin zu welchen gekündigt werden kann ohne, dass die Kündigungsfrist und die Laufzeit verletzt wird.
• Nur wenn außerordentlich gekündigt wird oder sogar fristlos, ist im Kündigungsschreiben, ein Grund zu nennen.
• Sofern zur Hand sollte die Versicherungsnummer, zur einfachen Identifikation, mit angegeben werden.
• Ferner ist es sinnvoll eine Löschung der personenbezogene Daten zu fordern. Hierdurch wird in der Regel auch vermieden, dass es zu lässigen Rückwerbeversuchen kommt.
• Zusätzlich kann im Schreiben um eine schriftliche Bestätigung der Kündigung mit der Angabe des Beendigungstermins gebeten werden, um ein weiteren Nachweis zu haben.

Der Versicherungsnehmer (Kunde) muss, falls es mit dem Versicherung zu einem Streit kommt, unter Umständen nachweisen, dass das Schreiben rechtzeitig verschickt wurde und auch angekommen ist. Daher empfiehlt es sich. die Kündung auf einem sicheren Wege zu verschicken, zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein oder auch, wenn zulässig, per Fax mit Sendebericht, dann gilt der Sendebericht als Nachweis.

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