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Eine Krankenhauszusatzversicherung zahlt für zusätzliche Leistungen zum Beispiel, wenn längere Krankenhausaufenthalte anfallen, Reha, Kur und so weiter. Der Komfort der Behandlungen oder das Krankenhauszimmer wird dadurch im Krankenhaus oder bei Ärzten meist besser.

Da es viele Anbieter gibt, gibt es auch unterschiedliche Leistungen und Vertragsgestaltungen bei Krankhauszusatzversicherungen. Grundsätzlich werden die Regelungen der Krankenhauszusatzversicherung jedoch durch das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) bestimmt.

Nachfolgend wird beschrieben, was bei einer Kündigung der Krankenhauszusatzversicherung zu beachten ist und welche Kündigungsmöglichkeiten es gibt.

Kündigungsfrist Bei Abschluss einer Krankenhauszusatzversicherung legen sich Versicherungsnehmer/innen meist für eine Erstlaufzeut von 2 Jahren fest. Alternativ kann die Erstlaufzeit auch nur 1 Jahr betragen. Wird nicht gekündigt verlängert sich die Versicherung um ein weiteres Jahr.

Bei den meisten Verträgen ist dabei eine Kündigungsfrist von 3 Monaten, gezählt zum Laufzeitende, einzuhalten.

Es ist es auch möglich, dass die Versicherung nur zu Ende eines Versicherungsjahres oder eines Kalenderjahres gekündigt werden kann je nach dem eigenen Vertrag und den allgemeinen Versicherungsbedingungen.

Ausnahme: Bei älteren Versicherungen sind längere Erstlaufzeiten möglich. Dann kann jedoch dennoch zum Ende des dritten Jahres und danach jährlich gekündigt werden.

Wichtig: Wie bei vielen anderen Verträgen gilt, dass die Versicherung drei Monate vor Ablauf schon gekündigt sein muss. Das Kündigungsschreiben muss also vor der genannten Frist beim Versicherungsunternehmen ankommen.

Widerruf bei neueren Verträgen Durch §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) gilt für die Krankenhauszusatzversicherung grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen.

Druch dieses Widerrufsrecht kann der Vertragsabschluss noch am letzten Tag der Widerrufsfrist rückgängig gemacht werden.

Wenn einem sofortigen Beginn des Versicherungsvertrages zugestimmt wurde muss für den bereits verstrichenen Zeitraum anteilig die Versicherungsprämie gezahlt werde.

Der Versicherungsnehmer (das heißt der Kunde) muss, falls die Versicherung den Widerruf ablehnt jedoch Nachweisen können, dass das Widerrufsschreiben rechtzeitig abgeschickt wurde beim Versicherungsunternehmen angekommen ist.

Auß diesem Grunde ist es sinnvoll das Schreiben auf einem sicheren Wege zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein zu verschicken.

Tipp: Die Widerrufsfrist beginnt erst dann zu laufen wenn das Versicherungsunternehmen den Kunden ausreichend über das Widerrufsrecht und den Vertrag informiert hat und ihm alle vorgeschriebenen Unterlagen ausgehändigt wurden. Wenn dies noch nicht abgeschlossen ist kann der Vertrag noch länger und zwar maximal ein Jahr und zwölf Monate lang widerrufen werden.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Sollten besondere Umstände eintreten, so kann die Krankenhauszusatzversicherung auch vor dem normalen Laufzeitende und ohne eine Einhaltung der vereinbarten Kündigungsfrist beendet werden. Dies wird als außerordentliche Kündigung bezeichnet. Sollte dabei keinerlei Frist einzuhalten sein wird auch von einer fristlosen Kündigung gesprochen.

Nachfolgend typische Gründe für eine außerordentliche oder fristlose Kündigung der Krankenhauszusatzversicherung:

• Wenn die Versicherung die Beiträge erhöht ist der Kunde, spätestens einen Monat vorher, schriftlich zu informieren und kann ab dem Erhalt der sogenannten Änderungsmitteilung kündigen (siehe auch §40 VVG).
  
  Es reicht dabei allerdings bereits aus wenn dieses Schreiben ungelesen im Postkasten oder E-Mail-Account liegt.
  
  Der frühestmögliche Beendigungstermin ist dann der Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Beitragserhöhung.
• Sollten die zu leistenden Beiträge oder der Selbstbehalt, infolge einer Gefahrerhöhung, um mehr als 10% erhöht werden gilt nach §25 VVG ein Sonderkündigungsrecht und es kann innerhalb von einem Monat, gezählt ab Zugang der Änderungsmitteilung, fristlos gekündigt werden.
• Auch wenn Versicherungsnehmer in eine private Krankenvollversicherung (PKV) wechselt, besteht eine Möglichkeit zum außerordentlichen Kündigung, da durch diesen Wechsel in der Regel die Grundlage für die Zusatzversicherung entfallen ist, da bereits durch die PKV ein Versicherungsschutz besteht.
  
  Es ist davon auszugehen, dass das Versicherungsunternehmen, bei einer solchen außerordentlichen Kündigung, ein Nachweis über den Abschluss der privaten Krankenversicherung fordert.
  
  Daher ist es sinnvoll Versicherungsbestätigung in Kopie bereits mit der Kündigung zu schicken.
• Je nach Gestaltung des Vertrages kann auch ein Sonderkündigungsrecht beim Eintritt einer Berufsunfähigkeit bestehen. Dann würde der Vertrag spätestens 3 Monate nach Eintritt der Berufsunfähigkeit enden.
• Auch für den Rentenbeginn kann je nach genauer Vertragsregelung ein Sonderkündigungsrecht bestehen, sofern es zur Altersrente (nach Vollendung des 65ten Lebensjahres) kommt.
• Bei einem Umzug bzw. Auswanderung an einen Ort, an welchem der Versicherer nicht leistet endet die Krankenhauszusatzversicherung automatisch, es sei denn im eigenen Vertrag oder den Versicherungsbedingungen ist abweichendes geregelt.
  
  In jedem Fall sollte bei einem Umzug beziehungsweise einer Auswanderung eine außerordentliche Kündigung versucht werden und dabei eine Kopie der Abmeldebescheinigung des Einwohnermeldeamtes beigelegt werden.
• Als höchstpersönlicher Vertrag endet die Krankenhauszusatzversicherung beim Tod des Versicherungsnehmers.
  
  Um unerwünschte Abbuchungen zu vermeiden sollte das Versicherungsunternehmen jedoch so schnelle wie möglich, zusammen mit einer Kopie der Sterbeurkunde, informiert werden.
  
  Falls mit dem Vertrag noch weitere Personen abgesichert werden besteht für diese im Regelfall ein Sonderkündigungsrecht.
  
  »Kündigung im Todesfall: Welche Verträge laufen weiter? Und was muss unternommen werden?

Wichtig: Wird die Versicherung aus einem der zuvor genannten Gründe vorzeitig gekündigt so ist im Kündigungsschreiben der Grund zu nennen. Vorhanden Nachweise sollten dem Schreiben, in Kopie, beigefügt werden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Folgende Punkte sollten mindestens im Kündigungsschreiben enthalten sein:

• Ort und Datum
• Oben links die Adresse des Versicherungsunternehmen und rechts die eigene Adresse mit Name.
• Es muss eindeutig gesagt werden, dass der Vertrag beendet wird und es wird am besten auch der Vertrag genau benannt.
• Der Kündigungstermin oder alternativ die Formulierung "fristgemäß zum nächstmöglichen Termin". Bei letzterem berechnet das Versicherungsunternehmen den Termin.
• Auch ist es sinnvoll die Versicherungsnummer anzugeben.
• Falls außerordentlich gekündigt wird ist der Kündigungsgrund anzugeben. Nachweise sollten, sofern vorhanden, als Kopie beiliegen.
• Eine Bitte um Bestätigung der Kündigung unter Angabe des Beendigungszeitpunktes.
• Eine Forderung, dass die personenbezogenen Daten gelöscht werden.
• Es empfiehlt sich das Schreiben eigenhändig und handschriftlich zu unterschreiben.

Um ein Nachweis zu haben kann dieses Schreiben als Einschreiben-Rückschein abgeschickt werden. Damit haben Versicherungsnehmer/-innen gleich einen Nachweis, dass die Kündigung beim Versicherungsgeber eingegangen ist.

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