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Ein Sportverein ist in Deutschland üblicherweise ein eingetragener Verein (Sportverein, Fußballverein, Fitnessclub etc.). Auch erkennbar am Kürzel e.V. neben dem Name. Für Vereine gelten besondere rechtliche Möglichkeiten gegenüber normalen Sport- oder Fitnessanbietern.

Denn durch den Beitritt beim Sportverein wurde ein sogenannten Mitgliedsvertrag abgeschlossen, welcher durch die Vereinssatzung und auch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) zusätzlich geregelt wird.

Die in der Satzung des Sportvereins festgelegten Regelungen müssen in den meisten Fällen, auch bei einer Kündigung, eingehalten werden. Bürger

Im Folgenden detaillierter dazu wie und wann eine Mitgliedschaft im Sportverein wieder gekündigt werden kann und was dabei beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist und Laufzeit Die Laufzeit ist bei den meisten Vereinen 1 Jahr und wird dann auch als Vereinsjahr bezeichnet. In manchen Fällen sind jedoch auch nur 4 Wochen, 6 Wochen, 1 Monat, 1 Quartal, 6 Monate oder sogar mehre Jahre vereinbart.

Die Laufzeit muss dabei nicht mit dem Kalenderjahr beginnen, sondern richtet sich nach den in der Vereinssatzung niedergeschrieben Terminen.

Die Kündigung muss dabei meist unter Einhaltung einer bestimmten Kündigungsfrist erfolgen, welche oft im Mitgliedsvertrag oder in der Satzung des Vereins festgeschrieben wurde. Die Statuten des Sportvereins sind maßgeblich für Verfahren und Fristen der Kündigung, da das Bundesvereinsrecht der Organisation in gewissem Rahmen die Rechte der Festlegung überlässt.

Durch §39 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) haben Vereinsmitglieder grundsätzlich das Recht aus dem Sportverein auszutreten. Wenn die Satzung keine besonderen Vorgaben enthält kann die Kündigung ohne Einhaltung einer Frist erfolgen.

Die Kündigungsfrist darf dabei maximal 2 Jahre betragen (siehe Absatz 2, §39 BGB). Üblich ist jedoch eine Frist von 1 bis 3 Monaten. Mitunter werden auch Kündigungsfristen von bis zu sechs Monaten verlangt.

Wird nicht rechtzeitig beim Sportverein gekündigt verlängert sich die Mitgliedschaft automatisch um eine weitere Laufzeit.

Hinweis: Damit die Kündigungsfrist als eingehalten gilt muss das Kündigungsschreiben noch vor der Frist beim Sportverein ankommen.

Sportverein des Kindes kündigen Falls die Eltern beim Abschluss der Mitgliedschaft unterschrieben haben müssen diese ganz normal kündigen, sofern das Kind noch minderjährig ist. Falls beide Sorgeberechtigt sind sollten sicherheitshalber beide die Kündigung unterschreiben. Gleiches gilt für ein Vormund oder Pfleger des Kindes.

Sollte das Kind, als Minderjähriger, alleine die Mitgliedschaft abgeschlossen haben, und die Eltern dieser nicht ausdrücklich zugestimmt haben, so kann die Mitgliedschaft bis zum 18ten Lebensjahre des Kindes rückabgewickelt werden (siehe auch §108 Absatz 1 BGB).

»Mehr zur Kündigung des Sportvereins für das Kind

Widerrufsrecht bei Sportverein: Bei einem Beitritt in einem Sportverein gilt das gesetzliche Widerruf nicht, da dies nicht für Vereine gilt. Es besteht also höchstens ein Widerrufsrecht, sofern ein solches durch die Vereinssatzung gewährt wird.

Falls das Mitglied nachweislich zum Abschluss der Mitgliedschaft gezwungen wurde, sich grob getäuscht hat oder getäuscht wurde kann der Beitrittsvertrag allerdings angefochten werden.

»Mehr zur Anfechtung eines Vertrages statt einer Kündigung

Außerordentliche bis fristlose Kündigung bei einem Sportverein: Die Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung ergibt sich aus dem BGB und dem allgemeinen Vereinsrecht, das bedeutet auch wenn die Vereinssatzung keine explizite Regelung zur außerordentlichen Kündigung enthält ist es grundsätzlich möglich die Mitgliedschaft vorzeitig zu beenden.

Für eine solche außerordentliche Kündigung müssen wichtige Gründe vorliegen durch welche das weitere Verbleiben in der Mitgliedschaft unzumutbar ist. Die Kündigung hat dabei unverzüglich nach Bekanntwerden des Grundes zu erfolgen.

Der Grund für die außerordentliche Beendigung der Mitgliedschaft im Kündigungsschreiben klar darzulegen. Falls ein Nachweis vorhanden ist sollte eine Kopie von diesem beigelegt werden.

Denkbare Gründe sind:

• Eine schwere langwierige oder chronische Erkrankung, welche die die Sportausübung unmöglich macht kann eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen.
  
  Als Nachweis sollte einer solchen Kündigung eine Kopie des ärztlichen Attests beigefügt werden.
  
  Falls der Mitgliedsbeitrag im Sportverein nur gering ist kann es jedoch sein, dass eine solche vorzeitige Kündigung abgelehnt werden darf.
• Bei einem Umzug an einen weit entfernten Ort oder einer Auswanderung kommt es auf die Kulanz des Vereins an und darauf wie hoch der Mitgliedsbeitrag ist.
  
  Denn falls der Beitrag keine außergewöhnliche Belastung, für das Mitglied, darstell kann eine solche vorzeitig Kündigung erfolgreich vom Verein abgelehnt werden.
• Nachteilige Veränderungen im Verein, wie drastische Beitragserhöhungen oder Einschränkungen des Sportangebots sind nur ein ausreichender Kündigungsgrund, sofern das Mitglied nicht Gelegenheit hatte darüber, zum Beispiel bei einer Mitgliederversammlung, mitzubestimmen.
  
  Konnte das Mitglied theoretisch mitbestimmen, dann kann es dennoch Sinn machen eine vorzeitige Kündigung zu versuchen und auf die Kulanz des Vereins zu hoffen.
• Sollte der Vereinsleitung ein gravierenden Fehlverhalten nachweisbar sein oder aus anderen Gründen das Vertrauensverhältnis unwiderruflich zerrüttet sein.
  
  Wichtig: Auch hier muss der Grund nachweisbar sein und es sollte daher alles genaustens Protokolliert werden.
• Wenn das Mitglied gestorben ist endet die Mitgliedschaft meist automatisch, sofern der Verein informiert wurde.
  
  Dabei sollte dem Schreiben eine Kopie der Sterbeurkunde oder des Erbscheins beigelegt werden und sicherheitshalber zusätzlich zur Informierung gekündigt werden.
  
  »Kündigung im Todesfall: Welche Verträge laufen weiter? Und was muss unternommen werden?
• Auch der Verein kann dem Mitglied vorzeitig kündigen (auch Ausschluss genannt) und zwar dies nachweislich durch die Vereinssatzung verstoßen hat. Meist zum Beispiel wenn gegen die Interessen des Vereins gewirkt wird oder bei Nichtzahlung des Mitgliedsbeitrages.
  
  Üblicherweise wird vor einem solchen Ausschluss dem Mitglied eine Gelegenheit gegeben sich zum Sachverhalt zu äußern oder das Mitglied hat die Möglichkeit dem Ausschluss zu widersprechen und eine Untersuchung oder ähnliches einzuleiten.

Wichtig: Bei einer vorzeitigen Austritt aus dem Sportverein ist im Schreiben unbedingt der Grund zu nennen.

Wichtige Punkte bei einem Kündigungsschreiben für einen Sportverein:

• Die Kündigung des Sportvereins muss im Regelfall schriftlich erfolgen.
  
  Eine Kündigung per Email reicht bei vielen Sportvereinen, auf Grund der Vereinssatzung, nicht aus.
• Im Briefkopf ist der Sportverein zu nennen bei dem Sie kündigen wollen.
• Im Kündigungsschreiben selber ist der Name des Vereinsmitglieds zu nennen.
• Ferner macht es Sinn die Mitgliedsnummer zu nennen.
• Als Kündigungsdatum sollte entweder ein Datum oder wenn dies nicht bekannt ist notfalls "zum nächstmöglichen Zeitpunkt" genannt werden.
• Im Schreiben muss eindeutig ersichtlich sein das gekündigt wird.
• Falls außerordentlich oder sogar fristlos aus dem Verein ausgetreten wird ist der Grund zu nennen.
• Auf Grund der DSGVO kann eine Löschung der eigenen personenbezogenen Daten gefordert werden. Um weitere Werbung zu vermeiden und seine Daten zu schützen kann die Forderung in das Kündigungsschreiben aufgenommen werden.
• Falls in der Vereinssatzung vorgeschrieben sollte das Kündigungsschreiben für den Sportverein handschriftlich und eigenhändig unterschrieben werden.

Versand: Es empfiehlt sich stets die Kündigung des Sportvereins ausschließlich schriftlich und mit Empfangsnachweis durchzuführen.

Dabei sollte den Empfang entweder durch eine schriftliche Empfangsbestätigung dokumentiert sein oder aber das Kündigungsschreiben per Einschreiben Rückschein verschickt werden.

Sollte es wider Erwarten zu rechtlichen Streitigkeiten kommen, ist so ein Nachweis über die Einhaltung der Kündigungsfrist vorhanden.

Mündliche Kündigungen können vom Vereinsorgan ebenfalls akzeptiert werden, sind aber für den Verein rechtlich nicht bindend, solange keine offizielle Kenntnisnahme, wie etwa durch ein Bestätigungsschreiben, erfolgt ist. Sollte eine mündliche Kündigung von Seiten des Sportvereins nicht offiziell zur Kenntnis genommen worden sein, kann das Mitglied also die ordentliche Kündigung nur schwer nachweisen. Auch das Vorbringen von Zeugen erleichtert den Nachweis nur geringgradig, da sich das Vereinsmitglied durch Annahme der Vereinsstatuten dazu verpflichtet, die Kündigungsbedingungen einzuhalten.

Diese Vereinsstatuten, auch Vereinssatzung genannt ,geben meist explizit an, dass die Kündigung des Sportvereins schriftlich und innerhalb der vorgegebenen Frist zu erfolgen hat.

Kündigung der Mitgliedschaft in einem Sportverein Muster

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