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Mit einer Tierversicherung sichern Sie sich bei Schadensereignissen im Rahmen der Tierhaltung ab. Es gibt verschiedene Versicherungsarten, welche als Tierversicherung bezeichnet werden.

Dazu zählen Beispielsweise. die Tierhalterhaftpflichtversicherung, die Tierkrankenversicherung und die Tierhalter-Rechtsschutzversicherung.

In einigen Fällen, zum Beispiel für ein Kampfhund, ist eine Absicherung oftmals gesetzlich vorgeschrieben.

Aufgrund der vielfältigen Versicherungsarten gibt es auch bei der Kündigung verschiedene Regelungen und Möglichkeiten zu beachten auf welche im Folgenden genauer eingegangen wird.

Kündigungsfrist Die Kündigungsfristen sind entsprechend der jeweiligen Versicherungsgeber unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es bei den meisten Versicherern Mindestvertragslaufzeiten. Häufig beträgt diese Mindestvertragslaufzeit 12 Monate oder 24 Monate.

Bei den meisten Tierversicherungen verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr, insofern keine rechtzeitige Kündigung bei dem Versicherer eingegangen ist.

Die Kündigungsfrist beträgt üblicherweise einen Monat, bei einigen Versicherungsgebern auch bis zu drei Monate, vor dem Ende Vertragslaufzeit.

Wichtig: Um die Kündigungsfrist einzuhalten muss das Schreiben so rechtzeitig beim Versicherungsunternehmen ankommen, dass noch mindestens soviel Zeit ist wie die Frist beträgt. Dabei sind auch die Postlaufzeit und Feiertage sowie Sonntage zu beachten.

Widerruf bei neueren Verträgen Durch Paragraph acht des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) kann eine Tierversicherung mit einer Frist von zwei Wochen Tagen nach Wirksamwerden des Vertrages schriftlich widerrufen werden.

Das Widerrufsschreiben muss an den Versicherungsgeber übermittelt werden. Die Benennung von Gründen ist nicht notwendig.

Für die Wahrung der Frist ist, anders als bei einer Kündigung, bereits der rechtzeitige Versand ausreichend. Ein rechtzeitige Versand und der Zugang muss allerdings auch bewiesen werden können, falls das Versicherungsunternehmen den Widerruf nicht akzeptiert. Deswegen kann es sinnvoll sein eine sichere Versandmethode, wie das Einschreiben-Rückschein, zu nutzen.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Wie bei vielen Versicherungsverträgen gibt es auch bei der Tierversicherung bestimmte Konstellationen, in denen eine außerordentliche oder sogar fristlose Kündigung möglich ist.

Gemäß Paragraph 314 Absatz 1 des BGB können Verträge grundsätzlich außerordentlich gekündigt werden, insofern die Weiterführung des Vertragsverhältnisses für eine der Vertragsparteien unzumutbar ist.

Bei einer Tierversicherung greift diese Regelung zum Beispiel:

• Wenn das Tier versterben sollte. Dann kann fristlos gekündigt werden, da der „Versicherungsgegenstand" entfallen ist.
  
  Ausnahme: Dies würde nicht gelten, falls mit der Versicherung eine Vielzahl von Tieren versichert ist und nur ein einzelnes verstirbt.
  
  Die Versicherung wird in der Regel ein Nachweis verlangen. Daher sollte möglichst bereits bei der Kündigung ,eine Kopie, der Bescheinigung des Tierarztes beigefügt werden.
• Bei Vertragsänderungen, welche eine Vertragspartei gegenüber des ursprünglichen Vertrages benachteiligen. Dazu kommt es insbesondere bei einer Erhöhung der zu zahlenden Versicherungsprämie, ohne dass die Leistung entsprechend angepasst wird.
  
  Der Versicherungsnehmer hat in diesem Fall die Option, der Preiserhöhung nicht zuzustimmen und zu kündigen.
  
  Bleibt der Beitrag gleich und die Leistung wird reduziert, ist eine außerordentliche Kündigung ebenfalls möglich.
  
  Im Regelfall greift eine Kündigungsfrist von vier Wochen. Bei einer Prämienerhöhung oder einer Leistungsanpassung beginnt die Kündigungsfrist ab dem Zeitpunkt des Zugangs des Erhöhungsschreibens bei dem Versicherungsnehmer.
  
  Die Versicherung kann dann zum Änderungstermin gekündigt werden.
• Eine Sonderkündigung ist ebenfalls immer realisierbar, wenn ein Schadensfall eingetreten ist. In dieser Konstellation ist es unerheblich, ob die Versicherungsgesellschaft den Schaden reguliert hat oder nicht.
  
  In einem solchen Fall ist eine Frist einem Monat einzuhalten, welche ab der erfolgten Regulierung, oder einer Ablehnungserklärung der Versicherung, beginnt.
• Falls das Tier abgegeben oder verkauft wird hat der Besitzer ebenfalls ein Sonderkündigungsrecht.
  
  Je nach Vertrag geht die Versicherung auch auf den neuen Besitzer über und dieser kann, innerhalb eines Monats, sein außerordentliche Kündigungsrecht in Anspruch nehmen.
  
  Hinweis: Der Vorbesitzer sollte jedoch in jedem Fall die Versicherung schriftlich informieren und zusätzlich kündigen.
  
  Es ist davon auszugehen, dass die Versicherung ein Nachweis über den Verkauf oder den neuen Besitzer verlangt. Zum Beispiel eine Kopie des Kaufvertrages.

Wichtig: Im Gegensatz zur ordentlichen Kündigung ist bei einer vorzeitigen Beendigung der Tierversicherung immer ein Grund anzugeben.

Der Kündigungsgrund wird dabei durch das Versicherungsunternehmen überprüft und je nach Fall erst mit einem entsprechenden Nachweis akzeptiert.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Bei einer ordentlichen Kündigung sollten bestimmte wichtige Angaben im Kündigungsschreiben enthalten sein. Dazu zählen:

• Die Adressdaten des Versicherungsnehmers sowie das Versicherungsunternehmen,
• Das aktuelle Tagesdatum
• Art des Versicherungsvertrages und möglichst auch mit der entsprechenden Vertragsnummer
• Unabdingbar ist eine Willenserklärung, welche den Wunsch der Kündigung eindeutig ausdrückt.
• Eine Begründung ist bei einer ordentlichen Kündigung nicht notwendig, handelt es sich um eine außerordentliche Kündigung, muss die Kündigung mit einer Begründung und einem entsprechenden Nachweis (bspw. bei dem Todesfall des Haustiers) ausgesprochen werden.
• Weiterhin sollte der gewünschte Beendigungszeitpunkt angegeben werden, hilfsweise kann zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt werden.
• Optional können die Forderungen nach der Löschung der personenbezogenen Daten sowie einer schriftlichen Kündigungsbestätigung integriert werden.
• Abgeschlossen wird die Kündigung mit der Unterzeichnung des Versicherungsnehmers.

Wenn die Tierversicherung gekündigt werden soll, ist in jedem Fall die Schriftform einzuhalten. Eine mündliche Kündigung reicht nicht aus, zudem gibt es in diesem Fall keinen Nachweis der Kündigungsübermittlung.

Viele Versicherungsgesellschaften akzeptieren auch eine Kündigung per Mail oder als Fax. In diesen Konstellationen empfiehlt sich immer eine Sende- bzw. Lesebestätigung als Nachweis der Übermittlung und des Zugangs bei dem Versicherungsgeber.

Bei der Übersendung als Brief ist die Versandart Einschreiben-Rückschein empfehlenswert, denn dadurch existiert ein neutraler Nachweis des Eingangs bei der Versicherungsgesellschaft mit dem entsprechenden Zugangsdatum.

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