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Im Folgenden wird erklärt wie man als Lieferverträge für Gas richtig kündigt. Wenn man den Gasversorger kündigen will, und zu einem anderen Gasanbieter wechseln möchte, sollte man sich unbedingt schon vorher einen neuen Anbieter suchen, damit eine dauerhafte Gasversorgung gewährleistet ist.

Gas-Lieferungsverträge haben oft lange Laufzeiten aber eine relativ kurze Kündigungsfrist.

Kündigungsfrist Beim Gas Standardtarif (Grundversorgung) beträgt die Frist 2 Wochen zum Monatsende (siehe auch §20 Abs. 1 Satz 1 GasGVV).

Das Kündigungsschreiben muss also spätestens am letzten eines Monats beim Gasversorger eingehen, um den Vertrag zum Ende des nächsten Monats zu beenden.

Bezieht der Kunde Gas Lieferungen zu einem besonderen Tarif, können auch andere Kündigungsfristen von bis zu einem Monat und eine Erstlaufzeit von bis zu 2 Jahren vereinbart worden sein. Eine automatische Verlängerung erfolgt jedoch nur noch auf unbestimmte Zeit mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Monat

Ausnahme: Bei Verträgen welche vor dem ersten März 2022 abgeschlossen wurden gelten noch die alten Regelungen wodurch sich der Vertrag automatisch um je 1 Jahr verlängern kann und eine Kündigungsfrist bis zu 3 Monaten haben darf.

Daher sollte der Vertrag (einschließlich der AGBs) geprüft oder direkt beim Lieferanten nachgefragt werden.

Wichtig beim Gasanbieter kündigen ist es die Postlaufzeiten zu beachten und das Kündigungsschreiben für den Gasvertrag so rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist zu verschicken, dass er noch vorher beim Versorger eingeht.

Widerrufsrecht Wenn der Gasvertrag als Privatperson und über das Internet, am Telefon, persönlich oder per E-Mail abgeschlossen wurde, ist es in den ersten 14 Tagen, gezählt ab Abschluss des Vertrages, möglich den Vertragsabschluss zu widerrufen (siehe unter Anderem: §§312b ff., Fernabsatzgesetz).

Sofern die Vertragslaufzeit bereits begonnen hat muss anteilig für den bereits in Anspruch genommenen Zeitraum gezahlt werden und wenn bereits mehr gezahlt muss der Gasversorger die Differenz erstatten.

Das Widerrufsschreiben muss spätestens am letzten Tag der 14-tägigen Frist verschickt werden. Dabei ist es sinnvoll, dass die rechtzeitige Lieferung auf Nachfrage auch nachgewiesen werden kann.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Fristlose außerordentliche Kündigung Liegt ein ausreichned-wichtiger Grund vor kann der Vertrag vorzeitig, das heißt vor dem vereinbarten Ende gekündigt werden. Eine solche Kündigung ist eine außerordentliche Kündigung und wird auch als fristlose Kündigung bezeichnet, sofern dabei keinerlei Frist einzuhalten ist.

• Kommt es zu einer nicht vereinbarten Gas-Preis-Erhöhung, hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht und kann auch langfristige Verträge vorzeitig beenden.
  
  Meist ist das Sonderkündigungsrecht aber mit einer sehr kurzen Kündigungsfrist - oft nur 2-4 Wochen - verbunden, so dass ein schnelles Handeln, zum rechtzeitigen kündigen des Gasanbieters, erforderlich ist.
  
  Der Gasanbieter muss den Kunden aber über die bevorstehende Preiserhöhung im Voraus informieren und der Kunde kann anschließend, zum Änderungstermin, außerordentlich kündigen.
  
  Es reicht allerdings wenn die Informationen ungelesen im Postkasten oder E-Mail-Postfach des Kunden liegen.
  
  
• Wenn Sie an einen Ort umziehen an den der Gasversorger nicht liefert haben Sie in der Regel ebenfalls die Möglichkeit den Gasanbieter außerordentlich zu kündigen.
  
  
• Sollte der Gasanbieter nicht oder nur mit ständigen Unterbrechungen oder anderen wesentlichen Störungen liefern ist dieser sogenannte Mangel dem Anbieter zuerst mit einem Mahnschreiben mitzuteilen. In diesem Schreiben ist auch eine ausreichende Frist (z.B. 14 Tage) zu setzten innerhalb derer die Probleme, vom Gasanbieter, zu beheben sind und zusätzlich auch schon eine fristlose Kündigung angedroht werden, für den Fall, dass bis nach Ablauf der Frist keine Besserung erfolgt ist.
  
  Bessert der Anbieter nicht nach kann, nach Ablauf der gesetzten Frist, fristlos gekündigt werden.

Hinweis: Wird der Gasvertrag einem der genannten oder einem anderen Grund vorzeitig beendet ist dieser Grund im Kündigungsschreiben anzugeben. Sollten dafür Nachweise vorhanden sein, sollte eine Kopie dieser beigelegt werden.

Versand und Inhalt des Schreibens Das Kündigungsschreiben für den Gasanbieter muss folgende Punkte enthalten:

• Name und Anschrift des Lieferanten - am besten der letzten Abrechnung zu entnehmen
• Name des Kunden bzw. der Kunden
• Anschrift (am besten mit Angabe des Stockwerks)
• Kundennummer - im Vertrag oder auf den Abrechnungen zu finden
• Den Kündigungszeitpunkt - es genügt, wenn "zum nächstmöglichen Zeitpunkt" gekündigt wird. Die Angabe eines Datums ist nicht erforderlich.
• Nicht mehr Pflicht aber dennoch sinnvoll: Eigenhändige Unterschrift - handschriftlich durch alle Kunden.

Zum Nachweis der Kündigung sollte diese per Einschreiben oder als Einschreiben Rückschein verschickt werden.

Will der Kunde von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, sollte er dies auch im Kündigungsschreiben zum Ausdruck bringen. Der genaue Zeitpunkt der Beendigung des Vertrages muss auch hier nicht genannt werden.

Das Beendigungsdatum hängt davon ab, wann der Lieferant die Kündigung erhält. Wird das Kündigungsschreiben per Einschreiben/Rückschein verschickt, ist der Zugang des Schreibens aus dem Rückschein ersichtlich.

Das Kündigungsschreiben sollte auch die Bitte um Bestätigung der Kündigung und Angabe des Beendigungszeitpunktes des Gas Vertrages enthalten; so wird Klarheit geschaffen.

Soll der Lieferantenvertrag im Zusammenhang mit einem Lieferantenwechsel beendet werden, so muss der Kunde nicht immer selbst kündigen. Oft bieten die neuen Lieferanten an, sowohl die Kündigung als auch den Wechsel der Kundendaten zu organisieren. In diesen Fällen muss der Kunde lediglich all seine Daten an den neuen Lieferanten weitergeben.

Kündigungsschreiben Muster herunterladen: