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Eine Fahrerversicherung zahlt nach einem selbst verschuldeten Unfall mit dem PKW beziehungsweise für den gegebenenfalls entstehenden Verdienstausfall, Schmerzensgeld oder die notwendige Invalidenrente.

Eine Fahrerunfallversicherung ist oftmals in der allgemeinen Unfallversicherung integriert. Dennoch kann eine separate Fahrerunfallversicherung sinnvoll sein, zum Beispiel wenn sich die Fahrerin bzw. der Fahrer günstiger allein gegen mögliche Schäden bei dem Führen eines PKW absichern möchte.

Im Folgenden wird genauer erklärt wie und wann eine solche Fahrerunfallversicherung wieder gekündigt werden kann und was dabei besonderes beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist Die Vertragsdauer der Fahrerunfallversicherung läuft im Regelfall ein Jahr und beginnt üblicherweise am 1. Januar. Damit orientiert sich die Versicherung an den weiteren Kfz-Versicherungen.

Erfolgt keine Kündigung durch eine der Vertragsparteien, wird die Vertragsdauer um ein weiteres Jahr automatisch verlängert.

Für die Fahrerunfallversicherung ist im Regelfall der 30. November der letztmögliche Stichtag für eine ordentliche Kündigung zur nächsten Versicherungsperiode. Die ordentliche Kündigung hat üblicherweise eine Frist von einem Monat, sodass die Kündigung zum nächstmöglichen Versicherungsbeginn am 1.1. des Folgejahres wirksam wird.

Hinweis: Abweichende Einzelfallregelungen bei bestimmten Versicherungsgesellschaften sind möglich. Die Erstlaufzeit kann dann dabei mehre Jahre betragen und eine Verlängerungsphase bis zu jeweils einem Jahr. Die Kündigungsfrist ist dabei auf höchstens 3 Monate begrenzt.

Die für den eigenen Vertrag gelten Regelungen, hinsichtlich der Laufzeit und Kündigungsfrist, sind entweder in der Versicherungspolice oder in den allgemeinen Versicherungsbedingungen niedergeschrieben.

Hinweis: Das Kündigungsschreiben hat dabei noch vor der vereinbarten Kündigungsfrist beim Fahrerunfallversicherungsunternehmen anzukommen, damit das Schreiben rechtzeitig ist. Das Absendedatum gilt dabei nicht.

Widerruf bei neueren Verträgen Entsprechend des §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) kann eine Fahrerunfallversicherung mit einer Frist von 2 Wochen in Schriftform widerrufen werden.

Tipp: Falls der Kunde die vollständigen Versicherungsunterlagen nicht erhalten hat oder unzureichend über sein Widerrufsrecht belehrt wurde, so beginnt die Widerrufsfrist nicht zu laufen und die Versicherung kann noch nach sehr langer Zeit der Vertrag widerrufen werden.

Um die Frist einzuhalten muss der schriftliche Widerruf rechtzeitig abgeschickt werden. Wann der Eingang bei dem Versicherer erfolgt, ist für die Wirksamkeit unerheblich. Um im Zweifelsfall einen Nachweis für den Versand, und das ankommen des Schreibens, zu haben, sollten der Versand und die rechtzeitige Übermittlung nachweisbar sein.

Will der Versicherungsnehmer nach dem Abschluss des Versicherungsvertrages einen Widerruf realisieren, ist dabei keine Begründung gegenüber dem Versicherungsgeber erforderlich. Der Widerruf muss dabei jedoch eine eindeutige Willenserklärung des Versicherungsnehmers enthalten.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Eine Kündigung vor dem normalen Laufzeitende kann, wenn ein ausreichend-wichtiger Grund vorliegt oder ein im Fahrerunfallversicherungsvertrag vereinbartes Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann, erfolgen.

Übliche Gründe sind:

• Nach §40 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) existiert die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung mit einer Frist von einem Monat, wenn der vertraglich fixierte Beitrag steigt, ohne dass es zu einer entsprechenden Steigerung der Leistung kommt.
  
  Für den Versicherungsnehmer ebenfalls die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung, wenn sich die Leistung reduziert und die zu zahlende Prämie nicht angepasst wird. Hier gilt ebenfalls eine Frist von einem Monat.
  
  In beiden Fällen beginnt die Frist ab dem Termin ab welchem der Versicherungsnehmer Unterlagen über die angekündigten Änderungen zugeschickt wurden. Es reicht dabei schon wenn diese Unterlagen ungelesen im Briefkasten liegen.
  
  Der Versicherungsvertrag kann dabei zum Änderungstermin beendet werden..
  
  Ausnahme: Sollten die Preise nur infolge einer unvermeidbaren Steuererhöhung steigen, so kann meist nicht außerordentlich geküdnigt werden.
• Bei dem Eintritt eines Schadenfalls, also wenn es zu einem Unfall gekommen ist, kann ebenfalls außerordentlich gekündigt werden. Dabei beträgt die Frist einen Monat nach der Abwicklung beziehungsweise der Ablehnung des Schadensfalls.
• Darüber hinaus besteht je nach Vertrag üblicherweise auch die Möglichkeit die Fahrerunfallversicherung zu kündigen, wenn das genutzte Fahrzeug verkauft oder verschrottet wird und auch sonst nicht mehr Auto gefahren wird.
  
  Bei einer solchen außerordentlichen Kündigung sollte unbedingt ein Nachweis, zum Beispiel ein Vertrag über den Verkauf des Fahrzeugs, eingereicht werden und die Kündigung genau begründet sein.

Für eine außerordentliche Kündigung gelten die selben Erfordernisse hinsichtlich der Form wie eine ordentlichen Kündigung. Darüber hinaus ist jedoch im Kündigungsschreiben der Kündigungsgrund zu nenen und vorhanden Nachweise werden dem Schreiben am besten, in Kopie, angeheftet.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung In das Kündigungsschreiben sollten folgende Bestandteile integriert werden:

• Der vollständigen Anschrift des Versicherungsnehmers
• und auch die Anschrift des Versicherungsgebers.
• Weiterhin muss das Schreiben eine eindeutige Willenserklärung über die gewünschte Kündigung enthalten.
• Der gewünschte Kündigungszeitpunkt, im Bedarfsfall die Aussprache der Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
• Bei einer außerordentliche oder sogar fristlose Kündigung der Fahrerunfallversicherung ist der Kündigungsgrund zu nennen und vorhanden Nachweise sollten als Kopie beiliegen.
• Zudem kann eine Aufforderung zur Löschung der personenbezogenen Daten sinnvoll sein.
• Es empfiehlt darüber hinaus eine Bitte um eine schriftliche Kündigungsbestätigung mit Angabe des Beendigungstermines.
• Das Schreiben sollte zudem am besten handschriftlich und eigenhändig unterzeichnet werden.

Die Übermittlung des Kündigungsschreibens kann entsprechend der Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Versicherers per Post oder als Faxnachricht übermittelt werden. Grundsätzlich greift die Schriftformerfordernis.

Erfolgt ein postalische Versand ist die Variante Einschreiben-Rückschein zu empfehlen, denn durch diese existiert ein Nachweis über den Zugang bei dem Versicherungsunternehmen.

Durch diese Versandoptionen ist im Streitfall ein unabhängiger Nachweis über die Rechtzeitigkeit der Kündigung vorhanden.

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