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Mietkautionen sind für viele Menschen, die in eine Mietwohnung oder in ein gemietetes Haus einziehen, eine große finanzielle Hürde. Drei Monatsmieten im vorauszubezahlen, kann eine starke Belastung sein. Die Alternative für eine direkte Kautionszahlung sind sogenannte Mietkautionsversicherungen oder Mietbürgschaften.

Mieter können mit einem Versicherungsunternehmen ihrer Wahl oder der Hausbank eine Mietkautionsversicherung beziehungsweise Mietbürgschaft abschließen. In diesem Fall bekommt der Vermieter kein Geld oder ein Sparbuch ausgehändigt, sondern eine Bürgschafts- oder Versicherungsurkunde. Diese dient dem Vermieter als Sicherheit.

Bleibt der Mieter diesem nach Beendigung des Mietverhältnisses noch Geld schuldig oder müssen in der Wohnung oder Haus noch Renovierungsarbeiten zulasten des Mieters durchgeführt werden, kann er das Geld von der Versicherung oder der Bank einfordern.

Im Folgenden eine ausführliche Erklärung wie und wann die Mietkautionsversicherung wieder gekündigt werden kann und was es dabei zu beachten gibt.

Kündigungsfrist Die Mietkautionsversicherung ist an das Mietverhältnis gebunden. Wird das Mietverhältnis beendet, erlischt auch die Versicherung, sobald der Vermieter, ohne Vorbehalte, eine sogenannte Enthaftungserklärung unterschrieben hat.

Bei den meisten Mietkautionsversicherungen besteht keinerlei Kündigungsfrist.

Generell kann aber eine Kündigungsfrist von einem, beziehungsweise bei Verträgen die vor dem 01.03.2022 abgeschlossen wurden von bis zu 3 Monaten vereinbart worden sein. Auch hat die Mietkautionsversicherung im Regelfall keine feste Laufzeit sondern läuft auf unbestimmte Zeit.

Angaben zur eventuellen Kündigungsfristen und dem Laufzeitende finden sich im erhalten Vertrag oder den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) des Versicherungsunternehmen.

Wichtig: Die Mietkautionsversicherung endet erst wenn die Kündigung beim Versicherungsunternehmen angekommen ist und dieses auch eine Enthaftungserklärung vom Vermieter erhalten hat.

Tipp: Der Kunde muss nur für den genutzten Versicherungszeitraum zahlen. Daher hat das Versicheurngsunternehmen bereits gezahlte Prämien anteilig zu erstatten.

Widerruf bei neueren Verträgen Die Mietkautionsversicherung kann zwar grundsätzlich widerrufen werden, siehe auch §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG), jedoch ist dabei zu bedenken, dass der Vermieter ein Anspruch auf die Kaution, beziehungsweise die Mietsicherheit, hat. Daher ist ein Widerruf nur sinnvoll, wenn der Vermieter doch eine Kaution erhalten hat.

Ein Widerruf der Mietkautionsversicherung kann innerhalb der ersten 14 Tage, gezählt ab Vertragsabschluss und Erhalt aller vorgeschriebenen Informationen, erfolgen.

Tipp:Wenn der Kunde nicht oder nicht richtig informiert wurde kann die Versicherung noch bis zu einem Jahr und zwölf Monate widerrufen werden.

Durch ein rechtzeitigen Widerruf wird der Vertragsabschluss ungeschehen gemacht. Um rechtzeitig zu sein muss das Widerrufsschreiben spätestens am letzten Tag der 14-tägigen Frist abgeschickt werden.

Wichtig: Falls es zu Streitigkeiten kommt, muss vom Kunde nachgewiesen werden können, dass das Schreiben rechtzeitig beim Versicherungsunternehmen zugegangen ist.

Aus diesem Grunde ist es sinnvoll das Schreiben auf einem möglichst sicheren Wege, zum Beispiel per Einschreiben-Rückschein oder Fax mit Sendebericht zu verschicken.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Der Versicherungsnehmer (Kunde) und auch das Versicherungsunternehmen können die Mietkautionsversicherung bei Vorliegen eines ausreichend-wichtigen Grundes vorzeitig und ohne Einhaltung einer eventuell vereinbarten Kündigungsfrist beenden. Für den Kunde ist dies jedoch kaum relevant, da von ihm, die Versicherung jederzeit gekündigt werden kann.

Das Versicherungsunternehmen kann jedoch die Mietkautionsversicherung kündigen, wenn die Prämien vom Kunden, trotz Ermahnung, nicht gezahlt wird. Insbesondere um anschließende Probleme mit dem Vermieter zu vermeiden sollte daher bei Zahlungsproblemen unbedingt vorher das Versicherungsunternehmen kontaktiert werden. Viele Unternehmen Stunden zum Beispiel die Zahlungen für ein vorher vereinbarten Zeitraum.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Wird das Mietverhältnis beendet, erlischt auch die Versicherung. Denn eine abgeschlossene Mietkautionsversicherung ist nicht auf das nächste Mietverhältnis übertragbar.

Lief das Mietverhältnis reibungslos ab und stehen keine Forderungen von Vermieterseite im Raum, wird die Urkunde an den ehemaligen Mieter zurückgegeben und dieser sendet sie der Versicherung zu.

Die Kündigung muss dabei in schriftlicher Form erfolgen und sollte folgende Punkte enthalten:

• Aktuelles Datum und Ort
• Name und Anschrift des Versicherungsunternehmens und des Versicherungsnehmers (=Kunde).
• Zwingend vorgeschrieben ist, dass im Schreiben eindeutig erkennbar wird das gekündigt wird. Wenn mehrere Verträge mit dem Versicherungsunternehmen vereinbart wurde ist unbedingt auch genau angeben werden um welchen Vertrag es sich handelt.
• Sicherheitshalber ist es sinnvoll die Versicherungsnummer anzugeben.
• Es kann entweder ein genauer Beendigungstermin genannt werden oder das Versicherungsunternehmen wird angewiesen den nächstmöglichen Termin zu berechnen.
• Im Falle einer außerordentlichen oder sogar fristlosen Kündigung wäre der Kündigungsgrund zu nennen.
• Zusätzlich kann, auf Grund der DSGVO, eine Löschung der personenbezogenen Daten verlangt werden.
• Ferner sollte um eine schriftliche Kündigungsbestätigung gebeten werden.

Um für ein eventuellen Streifall abgesichert zu sein ist es wichtig ein Nachweis über den Versand und möglichst auch den ordnungsgemäßen Zugang zu haben. Daher sollte das Kündigungsschreiben auf einem möglichst sicheren Wege verschickt werden.

Eine Möglichkeit dafür ist der Versand per Einschreiben-Rückschein. Wenn per Fax gekündigt wird ist der Sendebericht als Nachweis aufzubewahren.

Mietkautionsversicherung - Vorteile für beide Parteien Eine Mietkautionsversicherung hat im Grunde für beide Parteien Vorteile. Als Vermieter muss man keine drei Kaltmieten zusätzlich zum Mietbeginn bezahlen. Der Mieter kann das Geld behalten und erfüllt trotzdem die vertragliche Pflicht. Das Geld liegt nicht auf einem Sparkonto gebunden, wo es derzeit auch keine Zinsen einbringt.

Der Mieter kann das Geld zielgerichteter einsetzen, etwa für Möbel für das neue Zuhause oder für es kann, für die Umzugskosten verwendet werden. Zudem kann der Vermieter nach dem Auszug nicht einfach das Geld einbehalten, denn er muss sich zunächst an die Bank oder Versicherung wenden.

Allerdings muss vor Beginn des Mietverhältnisses vereinbart werden, dass der Vermieter eine Versicherung oder eine Bürgschaft überhaupt akzeptiert. Das muss er nämlich laut Gesetzeslage nicht und kann auf einem Sparbuch oder einer Barkaution bestehen.

Kündigungsadresse Die Kündigung ist an die Adresse des Versicherungsunternehmen zu richten. Sofern keine Adressänderung mitgeteilt wurde ist die Adresse im erhaltenen Vertrag oder den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) ersichtlich,

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