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Eine Mietrechtsschutzversicherung schützt bei Auseinandersetzungen rund ums Wohn- und Steuerrecht, wie z. B. Streitigkeiten mit Vermietern, Hausverwaltern oder Nachbarn. Darüber hinaus deckt sie meist auch die Abwehr ungerechtfertigter Forderungen und die Durchsetzung eigener Ansprüche im Bereich der Nebenkostenabrechnung ab.

Die Mietrechtschutzversicherung übernimmt dabei die Anwalts- und Gerichtskosten und unterstützt den Versicherungsnehmer so bei der Durchsetzung seiner Ansprüche.

Tipp: Vor einer Kündigung sollte, sofern anderweitig eine Absicherung gewünscht wird, meist gewartet werden bis ein neuer Vertrag abgeschlossen wurde, denn dann entsteht meist keine Versicherungslücke da die meisten Anbieter in einem solchen Fall auf, die sonst übliche, 3-monatige Wartezeit verzichten.

Im Folgenden mehr dazu wie und wann die Mietrechtsschutzversicherung gekündigt werden kann, was es dabei zu beachten gilt und ein Musterschreiben.

Kündigungsfrist Die Kündigungsfrist der Mietrechtschutzversicherung ist im Versicherungsschein oder in den allgemeinen Versicherungsbedingungen niedergeschrieben und beträgt üblicherweise ein bis drei Monate zum Ende der Vertragslaufzeit (siehe §11 VVG).

Die Erstlaufzeit beträgt dabei im Regelfall 1 bis 2 Jahre, sollte abweichend eine längere Laufzeit, von mehr als 3 Jahren, vereinbart worden sein kann auf Grund der aktuellen Rechtssprechung bereits zum Ende des dritten Jahres und danach jährlich gekündigt werden.

Ohne eine Kündigung läuft die Versicherung nach Ablauf des Erstlaufzeit im Regelfall jeweils um ein weiteres Jahr weiter.

Welche Frist für die eigene Mietrechtschutzversicherung vereinbart wurde findet sich in der Versicherungspolice oder den allgemeinen Versicherungsbedingungen.

Hinweis: Wichtig ist, dass die Kündigung rechtzeitig vor der Kündigungsfrist ankommt. Dass Schreiben muss daher frühzeitig, vor der Kündigungsfrist, verschickt werden damit es an einem Werktag vor dem Beginn der Kündigungsfrist ankommt.

Widerruf bei neueren Verträgen Die Frist zur Ausübung des Widerrufsrechts für die Mietrechtsschutzversicherung beträgt 14 Tage (siehe §8 VVG), beginnt jedoch erst nach dem Erhalt der vollständigen Unterlagen.

Vollständige Unterlage bedeutet der Versicherungsschein, die Vertragsbestimmungen, die allgemeinen Versicherungsbedingungen, das Informationsblatts zu Versicherungsprodukten, die Tarifbestimmungen, sowie einer vollständige Widerrufsbelehrung. Falls nicht alle Unterlagen ausgehändigt wurden oder diese Unterlagen fehlerhaft waren kann daher noch Monate später (meist bis hin zu 1 Jahr und 14 Tage lang) widerrufen werden.

Zur Einhaltung der Widerrufsfrist genügt es, wenn das Widerrufsschreiben spätestens am letzten Tag der Widerrufsfrist an die Versicherungsgesellschaft gesendet wird.

Die Versicherungsgesellschaft muss nach Erhalt des Widerrufsschreibens bereist gezahlten Beiträge zurückerstatten. Wenn der Versicherungsschutz jedoch bereits begonnen hat, kann das Versicherungsunternehmen einen anteiligen Beitrag für den bereits verstrichenen Zeitraum in Rechnung stellen.

Im Fall der Fälle muss der Kunde jedoch nachweisen können, dass der Widerruf rechtzeitig war und angekommen ist. Daher kann es Sinn machen eine Versandmethode mit Nachweis wie ein Einschreiben-Rückschein oder ein Fax mit Sendebericht (Bericht als Nachweis aufbewahren), zu wählen.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Wenn ein ausreichend-wichtiger Grund vorliegt oder falls ein Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann ist es möglich die Mietrechtsschutzversicherung vorzeitig zu kündigen. Je nach dem ob dabei eine Frist oder keinerlei Frist einzuhalten ist wird dabei von einer außerordentlichen oder auch von einer fristlosen Kündigung gesprochen.

Im Folgenden typische Gründe für eine solche vorzeitige Kündigung der Mietrechtschutzversicherung:

• Wenn es zu einer Beitragserhöhung kommt ohne, dass Leistungen entsprechend erhöht werden oder wenn sich die vereinbarten Leistungen verschlechtern ohne das sich die Prämie entsprechend reduziert muss das Versicherungsunternehmen dies, mindestens eine Monat, im Voraus schriftlich ankündigen und der Kunde kann anschließend außerordentlich zum Änderungstermin kündigen (siehe §25 VVG und §40 Abs. 1 VVG).
  
  Ausnahme: Dieses Kündigungsrecht gilt nicht wenn die Erhöhungen bereits im Vorfeld im Vertrag vereinbart wurden.
  
  Sonderfall: Wird der Beitrag auf Grund einer Gefahrerhöhung angepasst kann nur außerordentlich gekündigt werden falls die Erhöhung mehr als 10% beträgt (siehe §25 VVG) oder wenn das Versicherungsunternehmen eine Übernahme der höheren Gefahr ablehnt.
  
  Wichtig: Die Frist beginnt bereits zu laufen, wenn das Schreiben ungelesen im Briefkasten oder im E-Mail-Postfach des Versicherungsnehmers liegt.
• Ist es zu einem Versicherungs- beziehungsweise Schadensfall gekommen können sowohl der Versicherungsnehmer, als auch das Versicherungsunternehmen, außerordentlich kündigen (siehe §92 VVG).
  
  Dabei muss jedoch eine Kündigungsfrist von einem Monat eingehalten werden, welche beginnt sobald der Schadensfall reguliert hat oder eine Regulierung, von der Versicherung,abgelehnt wurde.
  
  Hinweis: Die Mietrechtsschutzversicherung kann in einem solchen Fall mit sofortiger Wirkung oder zum Ende des laufenden Versicherungsjahres gekündigt werden.
• Sollte es zu einem Wegfall des versicherten Risikos kommen, zum Beispiel wenn in eine Eigentumswohnung umgezogen wird oder falls der Versicherungsnehmer in das Ausland auswandert wird kann meist fristlos gekündigt werden (siehe auch §96 VVG).
  
  Der Kündigung sollte dabei ein Nachweis in Kopie, zum Beispiel eine Kündigung der Mietwohnung und der Kaufvertrag der Eigentumswohnung oder eine Abmeldebescheinigung aus Deutschland, beigefügt werden.
• Sofern der Versicherte verstorben ist sollte umgehend das Versicherungsunternehmen informiert werden. Als Nachweis ist dabei eine Kopie der Sterbeurkunde oder des Erbscheins mitzuschicken.

Wichtig: Wenn die Mietrechtsschutzversicherung aus einem der genannten Gründe oder aus einem Anderen vorzeitig beendet wird ist im Kündigungsschreiben der Kündigungsgrund zu nennen. Darüber hinaus sollten alle vorhanden Nachweise in Kopie beiliegen.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Bei einer Kündigung der Mietrechtsschutzversicherung sind mindestens folgende Angaben zu machen:

• Ort und aktuelles Datum
• Name und Anschrift der Versicherungsunternehmens, sowie des Versicherungsnehmers (=Kunde)
• Es muss eindeutig formuliert sein, dass die Mietrechtsschutzversicherung gekündigt wird. Am besten ist auch der Vertrag genau zu benennen.
• Um Zuordnungsprobleme zu vermeiden macht es Sinn die Versicherungs- beziehungsweise Policen-Nummer anzugeben.
• Bei einer ordentlichen Kündigung ist entweder der Beendigungstermin anzugeben oder das Versicherungsunternehmen, mit der Formulierung "zum nächstmöglichen Zeitpunkt", zu bitten den Termin zu berechnen.
• Wird die Versicherung außerordentlich oder sogar fristlos gekündigt muss auch der Kündigungsgrund enthalten sein.
• Durch die DSGVO kann eine Löschung der personenbezogenen Daten gefordert werden. Dadurch werden meist auch zukünftige Rückwerbeversuche verhindert.
• Zusätzlich ist es empfehlenswert um eine schriftliche Kündigungsbestätigung zu bitten um ein weiteren Nachweis zu erhalten.

Die Kündigung der Mietrechtsschutzversicherung muss schriftlich erfolgen und sollte auf einem sicheren Wege verschickt werden um ein Nachweis zu haben.

Im Falle eines Versand per Post kann die Kündigung als Einschreiben-Rückschein oder per Fax mit Senderbericht (der Bericht ist als Nachweis aufzubewahren) verschickt werden.

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