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Bei einer Valorenversicherung handelt es sich um eine Versicherung für wertvolle Gegenständen, wie beispielsweise Schmuck, Bargeld oder Wertpapiere, welche transportiert oder transportbedingt gelagert werden müssen. Dabei ist die Valorenversicherung eine Sonderversicherung im Bereich der Transportversicherungen, welche aus der Warenversicherung entstanden ist.

Im Folgenden wird daher genauer erklärt wie und wann eine Valorenversicherung wieder gekündigt werden kann und was dabei beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist Bei den meisten Verträgen handelt es sich um Versicherungszeiträume von 12 Monaten. Diese verlängern sich je nach Versicherungspolice um bis zu ein weiteres Jahr, insofern keine der Vertragsparteien eine Kündigung ausspricht.

Die Frist für eine Kündigung kann innerhalb der Versicherungsverträge variieren. Üblicherweise beträgt die Frist maximal drei Monate zum jeweiligen Vertragsende. Des Öfteren ist auch nur eine Frist von einem Monat einzuhalten.

Die Kündigungsfrist findet sich auch im erhalten Versicherungvertrag oder in den allgemeinen Versicherungsbedingungen des Anbieters.

Wurde ein Vertrag bspw. zum 01.03. eingegangen, kann bei einer vereinbarten Frist von drei Monaten bis zu dem 30.11. im Vorjahr gekündigt werden, damit der Vertrag per Ende Februar ausläuft.

Hinweis: Das Kündigungsschreiben muss beim Versicherungsunternehmen so früh, und an einem Werktag, eingehen, dass noch mindestens so viel Zeit wie die vereinbarte Kündigungsfrist vorhanden ist.

Bei einer fixierten Vertragsdauer von weniger als einem Jahr wird der im Regelfall zu dem vertraglich fixierten Zeitpunkt beendet.

Valorenversicherungen mit einer Laufzeit von von mehr als 3 Jahren können durch die aktuelle Rechtslage im Regelfall bereits zum Ende des dritten Jahres und danach jährlich gekündigt werden.

Widerruf bei neueren Verträgen Für Valorenversicherung gilt §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG), wodurch der Versicherungsnehmer ein Widerrufsrecht mit einer Frist von 14 Tagen besitzt. Nur bei Versicherungen die für wenige als ein Jahr oder einen bestimmten Vorgang abgeschlossen wurden entfällt dieses recht.

Tipp: Die Widerrufsfrist beginnt erst zu laufen, wenn dem Versicherungsnehmer alle vorgeschrieben Unterlagen erhalten hat. Zu diesen Unterlagen zählt auch eine ausreichende Widerrufsbelehrung. Wenn der Kunde keine oder nur unvollständige Informationen erhalten hat kann ein Widerruf auch noch Monate später erfolgen.

Im Widerrufsschreiben muss kein Grund für den Widerruf der Valorenversicherung angegeben werden.

Bei einem Widerruf wird der Vertragsabschluss ungeschehen gemacht und bereits gezahlte Versicherungsbeiträge sind dem Versicherungsnehmer zu erstatten. Falls jedoch einem sofortigen Versicherungsbegin zugestimmt wurde, so wirde von den Beiträgen, für den bereits verstrichenen Zeitraum, anteilig etwas berechnet.

Bei einem Widerrufsschreiben kommt es, anders als bei einem Kündigungsschreiben, nicht auf die Rechtzeitigkeit des Eingangs beim Versicherungsunternehmen an, sondern ein rechtzeitiges verschicken des Schreibens und zwar selbst am letzten Tag der Frist ist ausreichend. Das Widerrufsschreiben muss dabei natürlich auch beim Versicherungsunternehmen ankommen.

Wichtig: Der Versand und der Zugang beim Versicherungsunternehmen muss jedoch bei einem Streifall eventuell auch nachgewiesen werden können. Aus diesem Grunde ist es oftmals sinnvoll eine sichere Versandmethode, zum Beispiel ein Einschreiben-Rückschein, zu wählen.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Gemäß dem Versicherungsvertragsgesetzes und des BGB ist es möglich einen Versicherungsvertrag, bei vorliegen eines ausreichend-wichtigen Grundes, außerordentlich, oder sogar fristlos, zu künden.

Gründe für eine vorzeitige Beendigung der Valorenversicherung:

• Wenn der zu zahlende Versicherungsbeitrag steigt, ohne dass es zu einer entsprechenden Leistungssteigerung kommt (siehe auch §40 VVG). Gleiches gilt wenn die Versicherungsleistungen nachteilig verändert werden.
  
  Erfolgt eine Beitragserhöhung kann mit einer Frist von einem Monat außerordentlich in Textform gekündigt werden. Diese Frist beginnt dabei an dem Termin an welchem der Versicherungsnehmer über die bevorstehenden Änderungen informiert wurde.
  
  Es reicht dabei im Regelfall allerdings auch schon wenn eine E-Mail ungelesen im Postfach landet.
  
  Als Beendigungstermin ist in diesem Fall der Änderungszeitpunkt anzugeben.
• Nach dem Eintritt von einem Versicherungsfall greift für beide Vertragsparteien ein außerordentliches Kündigungsrecht. Dies gilt selbst dann, wenn das Versicherungsunternehmen eine Regulierung ablehnt.
  
  Eine Kündigung muss hier bis spätestens einen Monat nach dem Abschluss der Verhandlungen über die Entschädigung des Versicherungsfalls bei dem Versicherungsgeber eingehen.
  
  Die Versicherung kann dabei sofort oder auch zum Ablauf der aktuellen Versicherungsperiode beendet werden.
  
  Hinweis: In vielen Fällen ist dabei die gesamte Versicherungsprämie dennoch zu zahlen und es lohnt sich die Kündigung für das Ende der aktuellen Periode auszusprechen.
• Falls das versicherte Risiko entfallen ist, zum Beispiel durch ein Wegfall des Transportvorhabens, eine Verlust oder Verkauf der abgesicherten Gegenstände, kann ebenfalls die Valorenversicherung fristlos gekündigt werden.

Wichtig: Bei einer solchen vorzeitigen Beendigung der Valorenversicherung ist im Schreiben der Grund zu nennen. Falls Nachweise existieren sollten diese, in Kopie, beigelegt werden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Wenn die Valorenversicherung gekündigt wird so muss dies in schriftlicher Form gegenüber dem Versicherungsgeber realisiert werden.

In die Kündigung sollten einige verpflichtende Inhalte integriert werden. Ergänzend dazu können weitere optionale Bestandteile in das Schreiben eingebaut werden.

• Das Tagesdatum und der Ort.
• Zwingend erforderlich ist die Benennung der betreffenden Vertragsparteien der Valorenversicherung.
• Unablässlich ist ein Willenserklärung mit dem Wunsch der Kündigung im Schreiben. Diese Willenserklärung ist essentiell für das Wirksamwerden der Kündigung, da mit dieser Formulierung der Grund des Schreibens eindeutig festgelegt wird.
• Ebenfalls erforderlich ist das gewünschte Beendigungsdatum der Versicherung. Der gewünschte Zeitpunkt kann mit einem fixen Datum oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt benannt werden.
• Um eine schnelle und eindeutige Zuordnung zu gewährleisten sollte die existente Vertrags- bzw. Versicherungsnummer in die Kündigung integriert werden.
• Optionale Inhalte können unter anderem die die Bitte um ein Bestätigungsschreiben, der Kündigung, mit dem finalen Austrittsdatum oder die Löschung personenbezogener Daten nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sein.

Die Versandart kann entsprechend der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), beziehungsweise den allgemeinen Versicherungsvertrag, des Versicherungsvertrages in den meisten Fällen per Brief, E-Mail oder Fax erfolgen.

Eine Kündigung per E-Mail sollte jedoch nur in Betracht gezogen werden, wenn noch soviel Zeit vorhanden ist, dass erneut auf einem neuen Wege gekündigt werden kann, sofern keine Bestätigung vom Versicherungsunternehmen erfolgt, denn der Versand der E-Mail ist kein Nachweis über den Zugang des Schreibens.

Wichtig: In jeglicher Konstellation ist jedoch ein unabhängiger Nachweis über den Versand und den Zugang bei dem Versicherungsgeber sinnvoll.

Bei einem Versand als Fax sollte die Sendebestätigung aktiviert werden, sodass das Datum und die Empfangsnummer nachvollzogen werden können und dieser Bericht als Nachweis aufbewahrt werden. Idealerweise wird der Versand als Brief in Form eines Einschreiben-Rückschein realisiert. Mit dieser Versandform existiert eine Bestätigung über die Zustellung mit dem Zugangsdatum.

Wichtig zu wissen: Maßgeblich ist das Eingangsdatum bei dem Versicherungsgeber. Das Versanddatum der Kündigung ist für die Fristwahrung nicht relevant.

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