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Die Reisegepäckversicherung sichert den Versicherungsnehmer gegen den Verlust, die Beschädigung und den Diebstahl des Gepäcks ab. Je nach Tarif wird auch geleistet, wenn das Gepäck nicht rechtzeitig am Urlaubsort ankommt.

Bei der Kündigung der Reisegepäckversicherung kommt es darauf an ob die Versicherung für einen bestimmten Zeitraum oder eine einzelne Reise abgeschlossen wurde oder als generelle Versicherung für das Gepäck bei Reisen.

Im Folgenden eine ausführliche Erklärung wie und wann die Reisegepäckversicherung gekündigt werden kann und was dabei beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist Wurde die Reisegepäckversicherungen nur für einen bestimmten Zeitraum, von weniger als einem Jahr, oder für eine bestimmte Reise abgeschlossen so endet der Vertrag mit dem vereinbarten Zeitraum oder dem Reiseende automatisch ohne das gekündigt werden muss. Daher gibt es in diesem Fall auch keine Kündigungsfrist.

Bei allen anderen Reiseversicherungen hängt die Kündigungsfrist vom Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) und den Regelungen des eigenen Vertrages ab.

Bei Reiseversicherungen ist das Kündigungsrecht durch § 11 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) geregelt. Entsprechend können die Versicherungen zum Schluss der laufenden Versicherungsperiode gekündigt werden. Dabei muss eine Kündigungsfrist eingehalten werden, die in der Regel drei Monate beträgt.

b>Wichtig: Die Kündigung muss vor dem Datum ausgesprochen werden, an dem die Laufzeit abläuft und zwar so rechtzeitig, dass noch mindestens soviel Zeit ist wie die vereinbarte Kündigungsfrist.

Versäumt der Versicherungsnehmer es, die Versicherung in der vorgegebenen Frist zu kündigen, so erneuert sie sich nach Beendigung der Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr.

Die Erstlaufzeit kann dabei bis zu 3 Jahre betragen, die automatische Verlängerungsphase im Anschluss nicht mehr als 1 Jahr.

Tipp: Sollte man einen Vertrag eingegangen sein, dessen Laufzeit mehr als drei Jahre beträgt, so hat man laut § 11 VVG das Recht, bereits nach dem dritten Jahr und danach nach Ablauf jeden weiteren Jahres fristgerecht zu kündigen.

Möchte man die Reisegepäckversicherung kündigen, so kann es sinnvoll sein in den Versicherungsschein zu schauen, um sich über die Erstlaufzeit zu informieren.

Beispiel: Bei Reisegepäckversicherungen handelt es sich oft um Verträge mit einer Laufzeit von einem Jahr. Läuft der Vertrag beispielsweise zum 31. Dezember ab, so muss die Versicherungsgesellschaft das Kündigungsschreiben bis spätestens bis zum 30. September erhalten.

Widerruf bei neueren Verträgen Wenn die Reisegepäckversicherung nicht nur für eine Reise oder einen Zeitraum von weniger als einem Jahr abgeschlossen wurde besteht nach §8 VVG (Versicherungsvertragsgesetz) ein 14-tägiges Widerrufsrecht.

Tipp: Sollte nicht oder nur unzureichend über das Widerrufsrecht informiert worden sein oder falls der Kunde nicht alle vorgeschriebenen Unterlagen erhalten hat, kann der Widerruf auch noch Monate später erfolgen.

Um rechtzeitig zu sein muss das Widerrufsschreiben spätestens am letzten Tag der Frist abgeschickt werden

Falls es zu einem Rechtsstreit kommen sollte muss der Versicherungsnehmer nachweisen können, dass das Schreiben rechtzeitig abgeschickt wurde und da es zugegangen ist. Daher kann es sinnvoll sein eine Versandmethode mit Nachweis, zum Beispiel ein Einschreiben-Rückschein, zu nutzen.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Grundsätzlich kann die Reisegepäckversicherung auch vor dem Laufzeitende und ohne eine Einhaltung der Kündigungsfrist beendet werden, sofern ein ausreichend-wichtiger Grund vorliegt.

Eine solche Kündigung wird auch als außerordentliche Kündigung, beziehungsweise fristlose Kündigung wenn keinerlei Frist einzuhalten ist, bezeichnet.

Darüber hinaus kann die Versicherung auch vorzeitig beendet werden wenn ein im Versicherungsvertrag oder den allgemeinen Versicherungsbedingungen vereinbartes Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann.

Im Folgenden Gründe für eine solche vorzeitige Kündigung des Reisegepäckversicherung:

• Wenn das Versicherungsunternehmen ankündigt die Beiträge zu erhöhen, ohne dabei eine bessere Leistung anzubieten, oder auch falls die Leistungen reduziert werden ohne die Beiträge anzupassen, kann der Vertrag im Regelfall nach §40 VVG unter Einhaltung einer Frist von einem Monat gekündigt werden.
  
  Das Versicherungsunternehmen muss den Kunde dabei mindestens einem Monat vorher informieren und ab dem Termin, an welchem dem Kunde die Informationen erhalten hat, beginnt die einmonatige Frist zur außerordentlichen Kündigung.
  
  Als Beendigungstermin ist in diesem Fall der Änderungstermin anzugeben.
• Auf Grund von §92 des Versicherungsvertragsgesetz (VVG) kann die Reisegepäckversicherung, unter Einhaltung einer Frist von 4 Wochen, gekündigt werden wenn es zu einem Versicherungsfall gekommen ist. Dabei ist es unerheblich ob es eine Regulierung gegeben hat oder die Regulierung abgelehnt wurde.
  
  Anmerkung: Bei einem Versicherungsfall haben sowohl der Versicherungsnehmer als auch das Versicherungsunternehmen ein Sonderkündigungsrecht.
• Ein weiterer denkbarer Grund wäre wenn der Versicherungsnehmer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr reisen kann. Dann wäre der Kündigung ein ärztlicher Attest beizufügen.

Wichtig: Wird die Reisegepäckversicherung vorzeitig gekündigt so ist im Kündigungsschreiben der Grund anzugeben.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Die Kündigung für eine Reisegepäckversicherung sollte der Versicherungsgesellschaft stets in schriftlicher Form übermittelt werden.

Dabei sollten im Schreiben mindestens folgende Angaben gemacht werden:

• Aktuelles ist Datum und Ort
• Der Name des Versicherungsnehmers
• Der Name des Versicherungsunternehmens
• Die Nummer und der Name der Versicherungspolice
• das Datum, zu dem fristgemäß gekündigt werden soll
  
  Es kann jedoch auch statt einem genauen Termin die Formulierung "zum nächstmöglichen Termin" verwendet werden, mit dieser wird das Versicherungsunternehmen gebeten den Termin zu berechnen.
  
  Bei einer außerordentlichen Kündigung ist stattdessen der Grund anzugeben und darauf hinzuweisen, dass außerordentlich gekündigt wird.
• Auch kann gleichzeitig eine Löschung der personenbezogenen Daten verlangt werden. Damit können unter Anderem zukünftige Werbeversuche eingeschränkt werden.
• Ferner sollte um eine schriftliche Kündigungsbestätigung gebeten werden.

Als Versicherungsnehmer muss man im Zweifelsfall nachweisen können, dass die Kündigung vor Ablauf der Frist bei der Versicherung eingegangen ist.

Daher ist es empfehlenswert, das Kündigungsschreiben per Einschreiben-Rückschein zu senden. Auf diese Weise hat man einen Beleg für das Datum, an dem die Kündigung zugestellt wurde.

Wenn die Faxnummer bekannt ist kann die Kündigung auch gefaxt werden, dann sollte der Sendebericht als Nachweis aufbewahrt werden.

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