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Eine Sturmversicherung sichert diverse Schäden, welche durch Stürme mit hohen Windstärken entstehen können, ab. Die Versicherung wird zu verschiedenen Tarifen angeboten, die sich nach der Wohnfläche, genauen Adresse und zusätzlichen Versicherungsbausteinen richten. Bei einer Kündigung - vor allem vor der vereinbarten Vertragslaufzeit - muss auf diese Voraussetzungen geachtet werden.

Das Versicherungsverhältnis besteht alleine oder als Bestandteil in der Wohngebäudeversicherung. Rechtliche Grundlagen sind unter Anderem im Gesetz über den Versicherungsvertrag (VVG)zu finden. Es werden zwei Kündigungsformen nach § 11 VGG unterschieden: die ordentliche und die außerordentliche Kündigung (zum Beispiel eine fristlose Kündigung).

»Mehr zur Kündigung der Wohngebäudeversicherung

Im Folgenden wird genauer erklärt worauf bei der Beendigung der Sturmversicherung geachtet werden sollte und welche Kündigungsmöglichkeiten es gibt.

Kündigungsfrist Im Regelfall hat die Sturmversicherung eine Erstvertragslaufzeit von 1-2 Jahren. Die anschließende automatische Verlängerungsphase beträgt jedoch maximal jeweils nur ein weiteres Jahr.

Tipp: Die Versicherungen können, durch aktuelle Gerichtsurteile, bei einer Laufzeit von mehr als drei Jahren zum Ablauf des dritten oder jedes darauf folgenden Jahres unter Einhaltung einer Frist von drei Monaten gekündigt werden.

Bei einer Laufzeit von weniger als einem Jahr endet der Vertrag, ohne eine Kündigung zu schreiben, zum vorgesehenen Zeitpunkt.

Im Falle einer Kündigung lohnt sich oft auch ein Blick in den erhaltenen Vertrag und die Allgemeinen Versicherungsbedingungen des Versicherungsunternehmens, denn dort sind die Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist im Regelfall festgeschrieben.

Wichtig: Das Kündigungsschreiben muss so frühzeitig beim Versicherungsunternehmen ankommen, das noch mindestens soviel Zeit vorhanden ist, wie die vereinbarte Kündigungsfrist. Kommt das Schreiben an einem Feier- oder Sonntag an, so gilt es meist erst am nächsten Werktag als zugegangen.

»Mehr zum richtigen Zugang von Kündigungen und anderen wichtigen Unterlagen

Widerruf bei neueren Verträgen Die Sturmversicherung kann, auf Grund von §8 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG), innerhalb der ersten 14 Tage widerrufe werden.

Tipp: Die Widerrufsfrist beginnt erst ab dem Termin, an welchem der Versicherungsnehmer (das heißt der Kunde) den Versicherungsschein, die vollständigen Vertragsbestimmungen (inklusive der allgemeinen Versicherungsbedingungen) und eine ausreichende Widerrufsbelehrung erhalten hat. Auf Grund von Formfehlern kann eine Sturmversicherung daher in einigen Fällen noch wesentlich länger widerrufen werden.

Durch ein rechtzeitigen Widerruf gilt die Versicherung als nicht abgeschlossen. Wenn einem sofortigen Versicherungsbeginn zugestimmt wurde, so ist anteilig für bereits verstrichenen Zeitraum der Versicherungsbeitrag zu zahlen. Zuviel gezahlte Beiträge hat das Versicherungsunternehmen zu erstatten.

Das Widerrufsschreiben muss spätestens am letzten Tag der 14-Tage-Frist verschickt werden. Wichtig ist dabei, dass der rechtzeitige Versand notfalls auch bewiesen werden kann. Daher sollte eine sichere Versandmethode, wie das Einschreiben-Rückschein gewählt werden.

»Mehr zum Widerrufsrecht und ein Musterschreiben

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Eine außerordentliche oder sogar fristlose Kündigung, das heißt ganz ohne das eine Kündigungsfrist eingehalten werden muss, ist nur zulässig, wenn ein ausreichend-wichtiger Grund vorliegt oder ein vertraglich vereinbartes Sonderkündigungsrecht genutzt werden kann.

Im Folgenden typische Gründe für eine solche vorzeitige Beendigung des Versicherungsvertrages:

• Der Versicherungsnehmer kann die Sturmversicherung nach §40 VVG kündigen, wenn der Versicherer die Prämie erhöht ohne, dass sich der Versicherungsschutz entsprechend erhöht oder falls die die Leistung vermindert werden ohne, dass sich der Beitrag reduziert.
  
  Das Versicherungsunternehmen muss den Versicherungsnehmer dabei spätestens einen Monat vor den geplanten Änderungen schriftlich informieren.
  
  In diesem Fall kann der Versicherungsnehmer innerhalb von einem Monat, nach Zugang der Änderungsmitteilung, außerordentlich zum Zeitpunkt, an welchem dem die Änderungen wirksam werden sollen, kündigen.
• Nach § 92 VVG können beide Vertragspartner nach einem Versicherungsfall kündigen.
  
  Achtung: Hier muss die schriftliche Kündigung bis zum Ablauf eines Monats seit der verhandelten Entschädigung beim Versicherer angekommen sein.
  
  Erfolgte keine Entschädigung oder hat der Versicherer die Regulierung abgelehnt, so kann ebenfalls innerhalb eines Monats außerordentlich gekündigt werden.
• Sonderfall Veräußerung: Wird die versicherte Sache veräußert, muss die Sturmversicherung nicht gekündigt werden. §95 VVG regelt, dass die Versicherung mit Eintragung ins Grundbuch die Versicherung automatisch auf den Käufer übergeht.
  
  Wichtig: Der Verkäufer sollte dennoch umgehend das Versicherungsunternehmen über den Verkauf und den neuen Besitzer informieren.
  
  Der Käufer (= Erwerber) ist durch §96 VVG berechtigt die Versicherung innerhalb eines Monats, gezählt ab Kaufdatum, zu kündigen. Die Kündigung muss dabei innerhalb dieses Zeitraumes beim Versicherungsunternehmen ankommen.
  
  Sollte der Erwerber erst später vom bestehen der Versicherung erfahren haben, so kann er innerhalb eines Monats, gezählt ab dem Datum der Kenntnisnahme, den Vertrag außerordentlich kündigen.
  
  Als Beendigungstermin kann in diesem Fall entweder der sofortige Zeitpunkt oder der Schluss der laufenden Versicherungsperiode zulässig.
  
  Weitere Besonderheit: Lt. Urteil des OLG Hamm vom 21. Januar 2019, Az: I-22 U 104/18 soll nach § 95 VVG der Käufer eines Gebäudes zwar vor einer Versicherungslücke bewahrt werden.
  
  Der Verkäufer darf aber die Versicherung jederzeit vor Übergabe an den Käufer kündigen und ist nicht verpflichtet, die Beendigung dem Käufer mitzuteilen. Der Käufer kann keine Schadenersatzansprüche wegen fehlendem Versicherungsschutz geltend machen.

Hinweis: Bei einer vorzeitigen Beendigung der Sturmversicherung ist, im Kündigungsschreiben, der Kündigungsgrund zu nennen. Eventuell vorhandene Nachweise sollten, in Kopie, mitgeschickt werden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Bei der Beendigung der Sturmversicherung sollte das Kündigungsschreiben mindestens folgende Angaben enthalten:

• Datum und Ort
• Eigener Name und Anschrift
• Name und Anschrift des Versicherungsunternehmen
• Versicherungsnummer (sofern vorhanden)
• Es muss eindeutlich und verständlich gesagt werden, dass gekündigt wird und um welche Versicherung es sich handelt.
• Bei einer außerordentlichen beziehungsweise fristlose Kündigung ist auch der Kündigungsgrund zu nennen. Eventuelle Nachweise sollten als Kopie beigefügt werden.
• Der Beendigungstermin oder "zum nächstmöglichen Zeitpunkt".
• Darüber hinaus kann, durch die DSGVO, eine Löschung der personenbezogenen Daten gefordert werden. Dies unterbindet auch lästige Rückwerbeversuche.
• Eine Bitte um eine schriftliche Kündigungsbestätigung.

Das Kündigungsschreiben sollte grundsätzlich schriftlich - am besten mittels Einschreiben-Rückschein - geschickt werden. Bei einer Kündigung per Fax ist der Sendebericht aufzubewahren. Denn es gilt der Grundsatz, dass die kündigende Partei den Zugang des Schreiben bei einem Streitfall beweisen muss.

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