Tipps zur Kündigung per Kündigungsschreiben

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Einen Hauswirtschafter in einem Privathaushalt kündigen

 
Wird eine Hauswirtschafterin nur im privaten Bereich beschäftigt und der Arbeitgeber daher eine Privatperson und nicht ein Betrieb oder Unternehmen (ferner siehe auch §14 BGB).

Auf Grund dieser Sonderstellung als privater Arbeitgeber gelten einer Kündigung, der Hauswirtschafterin oder des Hauswirtschafters, teilweise andere Kündigungsrechte für den Arbeitgeber.

Außerdem ist bei einer Kündigung bedeutend ob der Hauswirtschafter nur in Form eines Minijobs oder für wesentlich mehr Stunden beschäftigt wird. Wenn es sich nur um einen Minijob handelt ist die Kündigung für beide Seiten im Regelfall leichter.

Ausnahme: Im Sonderfall, dass der Arbeitgeber im Haus neben dem Privathaushalt ein Unternehmen betreibt und die Räumlichkeiten des Unternehmens auch vom Hauswirtschafter, während seiner Tätigkeiten, genutzt werden, kann das Arbeitsverhältnis als gewerblich angesehen werden und würden die gleichen Vorschriften wie bei der Kündigung eines gewöhnlichen Arbeitsverhältnisses gelten.

Im Folgenden wird genauer erklärt welche Rechte und Pflichten bei der Kündigung von Hauswirtschaftern gelten und was Weiteres beachtet werden sollte.

Kündigungsfrist Bei in einem Privathaushalt beschäftigten Hauswirtschaftern findet nur ein Teil des §622 BGB Anwendung und zwar der Teil, welcher nicht speziell auf gewerbliche Arbeitsverhältnisse bezogen ist.

Das hat zur Folge, dass sich die Kündigungsfristen für den Arbeitgeber, nicht wie in §622 Abs. 2 BGB geregelt, automatisch mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit verlängern, da ein Privathaushalt kein Betrieb darstellt. Diese Entscheidung wurde auch getroffen um den privaten Arbeitgeber in seinem Privatraum zu schützen.

Daher gilt sofern im Arbeitsvertrag nichts abweichendes vereinbart eine Kündigungsfrist von 4 Wochen, gezählt zum Ende eines Monats oder zu jedem 15ten eines Monats (siehe §622 Abs. 1 BGB).

Ausnahmen:

Sollte sich der Hauswirtschafter noch in der Probezeit befinden, kann stattdessen jederzeit mit einer Frist von 2 Wochen gekündigt werden. Maximal darf eine Probezeit von 6 Monaten vereinbart worden sein (§622 Abs. 3 BGB).

Befristete Verträge mit Hauswirtschaftern enden automatisch zum Ende des vereinbarten Zeitraums ohne das gekündigt werden muss. Eine vorzeitige ordentliche Beendigung von befristeten Verträgen mit Hauswirtschaftern ist nur möglich wenn eine solches Recht im Vertrag vereinbart wurde oder falls beide Seiten zustimmen.

Wichtig:

Die Kündigung muss der Hauswirtschafter oder deren Arbeitgeber zugehen, um wirksam zu sein und die Kündigungsfrist ist nur eingehalten, wenn das Kündigungsschreiben so frühzeitig zugeht, dass noch mindestens soviel Zeit vorhanden ist wie die vereinbarte Kündigungsfrist.

Widerruf bei neueren Verträgen Der Arbeitsvertrag mit einer Hauswirtschafterin kann nicht widerrufen werden, da das gesetzliche Widerrufsrecht nicht für Arbeitsverträge gilt.

Je nachdem wieviel Zeit bis zum Arbeitsantritt vorhanden ist kann jedoch eine Kündigung vor Arbeitsantritt ausgesprochen werden.

Darüber hinaus kann eine außerordentliche oder fristlose Kündigung in Betracht gezogen werden, wenn besondere Umstände vorliegen. Weitere Informationen dazu im Folgenden.

Außerordentliche bis fristlose Kündigung Wenn es einen ausreichend-wichtigen Grund gibt, der es dem Arbeitgeber oder der Haushälterin unzumutbar macht den Arbeitsvertrag fortzusetzen, kann der Arbeitsvertrag vorzeitig gekündigt werden.

Je nachdem, ob eine oder keine Frist zu beachten ist wird ein solches Vorgehen auch als außerordentliche oder fristlose Kündigung bezeichnet. Bei diesen beiden Arten der Kündigung ist im Kündigungsschreiben einen Kündigungsgrund anzugeben.

Im Folgenden typische Kündigungsgründe:

  • Bei einer schwerwiegenden Störung des Vertrauensverhältnisses zum Beispiel bei Diebstahl, Beleidigung, Bedrohung oder Handgreiflichkeiten. Aber auch bei sexueller Belästigung.

    Dabei muss der Grund oder zumindest der Verdacht beweisbar sein. Am besten auch durch geeignete Zeugen, welche nicht Teil der Familie sind.

    »Kündigung wegen Beleidigung
    »Kündigungsschreiben Arbeitnehmer fristlos wegen mehrfachen Diebstahls

    Falls es sich aber nur um kleinere Verfehlungen handelt kann es sein, dass der Arbeitnehmer zuerst schriftlich ermahnt werden muss bevor eine solche Kündigung erfolgen kann. So zum Beispiel wenn es sich nicht um eine grobe Beleidigung handelt, sondern nur um einen unwirschen Tonfall.
  • Kommt es trotz einer Ermahnung zur Arbeitsverweigerung oder nur zu einer teilweisen Erbringung der im Vertrag vereinbarten Tätigkeiten ist eine fristlose Kündigung möglich. Dabei sollte jedoch mindestens einmal, besser 2mal schriftlich ermahnt worden sein.

    »Mehr zur Abmahnung und ein Muster
  • Bei wesentlichen Falschangaben im Vertrag, durch die Haushaltshilfe oder den Arbeitgeber, kann die andere Seite fristlos kündigen.
  • Falls der Arbeitgeber nicht oder wiederholt verspätet das Gehalt zahlt kann die Haushaltshilfe von sich aus kündigen.

    Mehr dazu im folgenden Beitrag: »Wenn der Chef das Gehalt nicht zahlt
  • Kommt es zu einer chronischen Erkrankung des Hauswirtschafters und dieser kann die Arbeit nicht mehr oder nur unvollständig erbringen kann eine fristlose Kündigung ausgesprochen werden.

    Mehr dazu im Artikel: »Personenbedingte Kündigung

Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses mit einer Hauswirtschafterin oder einem Hauswirtschafter kann aufgrund vieler verschiedener Gründe erfolgen.

Es ist jedoch wichtig, sich vorher gut zu informieren und die richtigen Schritte zu beachten, um eine rechtssichere Kündigung durchzuführen und einen möglicherweise teuren Rechtsstreit zu vermeiden.

Inhalt, Form und Versand der Kündigung Das Kündigungsschreiben, für die Kündigung eines Hauswirtschafters, muss in der richtigen Form geschrieben werden und sollte daher mindestens folgende Angaben enthalten:

  • Das aktuelle Datum und der Ort
  • Daten zur Person des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers: Vor- und Nachname, sowie die Adresse.
  • Es muss eindeutig verständlich sein, dass das Arbeitsverhältnis gekündigt wird. Am besten wird auch die Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses genauer genannt.
  • Der Beendigungstermin, dass heißt das Datum zu welchem das Arbeitsverhältnis enden soll, ist anzugeben. Sicherheitshalber sollte zusätzlich, im Kündigungsschreiben, auch immer hilfsweise zum nächstmöglichen Termin gekündigt werden, damit der Arbeitsvertrag in jedem Fall, das heißt auch falls der angegebene Termin unzulässig ist, endet.
  • Liegt kein ausreichend-wichtiger Grund vor müssen die Kündigungsfristen eingehalten werden.
  • Insbesondere bei einer außerordentlichen oder sogar fristlosen Kündigung auch eine Begründung: z.B. betriebsbedingte oder personenbedingte Kündigung, Sachgrund oder verhaltensbedingte Kündigung.

    Dabei sollte unbedingt vermieden werden unfreundlich zu sein und keine nicht beweisbaren Tatsachen genannt werden. Der Grund ist daher möglichst sachlich darzustellen.
  • Kündigt der Arbeitgeber so sollte er, im Schreiben, den Arbeitnehmer darauf hinweisen, dass dieser sich zur Verhinderung einer möglichen Minderung seiner Ansprüche auf Arbeitslosengeld umgehend persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend melden muss.

    Es macht auch Sinn darauf hinzuweisen, dass der Unfallversicherungsschutz entfällt, sofern ein solcher zuvor bestanden hat.
  • Das Kündigungsschreiben muss unbedingt von der kündigenden Person handschriftlich und eigenhändig unterschrieben werden um gültig zu sein.

    Hinweis: Sollte der Vertrag beim Abschluss von beiden Ehepartnern unterschrieben worden sein, so sollte dies bei einer Kündigung sicherheitshalber ebenfalls geschehen.

Wenn möglich sollte der Erhalt der Kündigung durch eine schriftliche Empfangsbestätigung bestätigt werden. Falls dies nicht möglich ist oder vom Empfänger verweigert wird, kann die Kündigung per Einschreiben oder noch sicherer durch einen geeigneten Boten zugestellt werden.

Hinweis: Eine Kündigung des Hauswirtschafters per Fax oder E-Mail ist nicht zulässig, da bei Arbeitsverträgen eine schriftliche Kündigung vorgeschrieben ist und ein Fax oder eine E-Mail maximal eine Kopie darstellen.

Weiteres Wichtiges Fragt der gekündigte Hauswirtschafter nach muss diesem der Kündigungsgrund genau genannt werden.

Auch kann der Hauswirtschafter ein einfaches und auch ein zusätzliches qualifiziertes Arbeitszeugnis verlangen.

Ein einfaches Arbeitszeugnis listet nur die Tätigkeiten und die Dauer der Beschäftigung auf. Das qualifizierte Arbeitszeugnis beeingalten dagegen auch eine schriftliche Bewertung des Arbeitnehmers.

Dabei ist zu beachten, das die Sprache im Arbeitszeugnis professionell und wohlwollend sein muss.

»Mehr zum Arbeitszeugnis und zur Zeugnissprache

Kündigung Hauswirtschafter Muster


»Einfach mit dem Generator, für die Kündigung des Hauswirtschafters, ein Schreiben erstellen...

Kündigungsschreiben herunterladen:

Kündigungsschreiben Hauswirtschafter Muster:
Musterstadt, den 08.08.20XX
Name der Hauswirtschafterin / des Hauswirtschafters
Mustergasse 3
21000 Musterstadt
Arbeitgeber (Eigener Name)
Strasse + Nr.
Plz. + Ort

Kündigung des Arbeitsverhältnisses


Sehr geehrte Frau X / geehrter Herr Y,

hiermit kündige ich Ihnen, nach §623 BGB, das zwischen uns bestehende Arbeitsverhältnis als Hauswirtschafter, ordentlich mit Wirkung zum 31.12.20XX.

(
Oder sofern zutreffend: hiermit kündige Ich das zwischen uns bestehende Arbeitsverhältnis, das heißt Ihre Tätigkeit als Hauswirtschafter, zum XX.XX.20XX außerordentlich und fristlos, auf Grund Ihrer erheblichen Pflichtverletzung / Ihren erheblichen Pflichtverletzungen vom XX.XX.20XX und XX.XX.20XX, über welche ich Sie bereits am XX.XX.20XX schriftlich informiert und ermahnt hatte.

Und zwar haben Sie gegen folgende vertraglichen Verpflichtungen verstoßen:

- Hier denn/die Vorfälle genauer erläutern -

)

Hilfsweise kündige ich das Arbeitsverhältnis zum nächstmöglichen Termin.

Zur Vermeidung einer möglichen Minderung Ihrer Ansprüche auf Arbeitslosengeld ist es erforderlich, dass Sie sich unverzüglich nach Kenntnis des Beendigungszeitpunkts, dieses Arbeitsverhältnisses, persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend melden.

(Sofern zutreffend: Ferner weise ich Sue auch daraufhin, dass mit dieser Kündigung Ihr Schutz durch die Unfallversicherung endet und Sie sich um eine anderweitige Absicherung kümmern müssen.)

Ich bedaure, dass dieser Schritt erforderlich ist und wünschen Ihnen für Ihre berufliche und private Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen


Maria Mustermann
Maria Mustermann

 
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